Treffen
Datum: 29.06.2024,
Kategorien:
Reif
Autor: Norddeutscher
Es gibt Augenblicke, die einen fürs Leben prägen und dieses letztendlich unwiderruflich verändern.
Mein Augenblick war im Jahr 1993 ein Tag nach meinem 19. Geburtstag.
Ich hatte gerade das Ende meiner ersten Beziehung erlebt und wollte mich ablenken. Mein erster Gedanke war das Freibad, doch ich erinnerte mich an die Massen, die dort waren, und somit setzte ich mich ins Auto, meinen Führerschein hatte ich seit einem halben Jahr, und fuhr an den Badesee, der erfahrungsgemäß eher spährlich besucht wird.
Den ganzen Tag verbrachte ich hier und ließ es mir einfach gut gehen.
Ich hatte eine Stelle gefunden, an der ich alleine war, und erst später merkte ich, dass sich jemand ebenfalls die Ruhe an diesem Ort gönnte.
Kurz öffnete ich die Augen und sah, wie sich eine Frau ungefähr 20 Meter von mir entfernt den Platz eingerichtet hatte.
Allerdings, und das war für mich neu, zog sie sich komplett aus, und das war für mich neu.
Ich erwähnte bereits, dass meine erste Beziehung gerade in die Brüche gegangen war, doch das bedeutete nicht, dass ich nun großartige Erfahrungen vorweisen konnte.
Natürlich hatte wir miteinander geschlafen, doch irgendwie war es so völlig anders als ich es mir vorgestellt hatte, und deswegen trauerte ich dieser Zeit auch nicht großartig hinterher.
Was ich in dieser Zeit nie erlebt hatte, war das Nacktsein in der Öffentlichkeit.
Meine Erziehung war eher konservativ, und die Beziehung macht da keine Ausnahme.
Nein, ich vermisste ...
... nichts, denn es war für mich eine Zeit, die mehr Krampf war als alles andere.
Und nun zog sich diese Frau aus obwohl sie wußte, das sie nicht alleine war.
Nett sah sie aus, das mußte ich anerkennen, und obwohl sie scheinbar wesentlich älter war als ich, und somit im sexuellen Bereich kein Thema war, sah man ihr das Alter nicht an.
Was mich am meisten wunderte war die Tatsache, dass sie ihren Scham gestutzt hatte.
Kein wildwuchender Busch, sondern fast rasiert.
Wie gesagt, meine Erziehung war konservativ, und deswegen war sowas neu für mich.
Wie das gesamte Auftreten dieser Frau.
Allerdings wollte ich nicht aufdringlich wirken und wendete mein Blick schlußendlich wieder ab.
Ich blieb noch eine zeitlang und machte mich schließlich irgendwann wieder auf den Weg nach Hause.
Ich befand mich damals im letzten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Buchhändler.
Damals war es noch eine schwere Ausbildung, denn man mußte verschiedene Dinge in Betracht ziehen und im Grunde genommen waren es zwei Ausbildungen in einer, doch meine Chefin war mehr als zufrieden mit mir und hatte mir bereits eine Übernahme nach der Ausbildung in Aussicht gestellt.
Immer öfter ließ sie mich auch alleine im Geschäft.
Seit sich ihr Mann von ihr getrennt hatte, blühte sie förmlich auf. "Endlich wieder leben", sagte sie mal zu mir.
"Das ging vorher nicht?" wollte ich wissen.
Wir hatten trotz meiner Stellung ein offenes und herzliches Verhältnis zueinander.
"Nein, Micha. Das ...