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Willkommen im Leben
Datum: 12.07.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Liebhaber
... Peter war nicht gerade jemand, der, nachdem er einen gewissen Alkoholpegel im Blut hatte, die Klappe halten konnte. Im Gegenteil - er prahlte förmlich mit seinen ganzen Weibergeschichten, die er so nebenbei hatte. Um es kurz zu machen - der Typ kotzte mich an. Ja, ich bin nun auch nicht gerade die Unschuld schlechthin, doch ich prahlte nicht damit. Das ich diese Prahlerei für mich behielt versteht sich wohl von selbst, denn in solche Geschichten mische ich mich nicht ein. Und doch passierte es, dass sich Doris immer mehr in meiner Gegenwart aufhielt. Gerade Sonntags nahm ich wahr, wie sehr sie meine Nähe zu suchen schien, und war sie Anfangs noch sehr zurückhaltend, so wurde ich mittlerweile zur Begrüßung sogar schon umarmt. Ja, es war ganz offensichtlich - Doris wollte mehr. Nun, abgeneigt war ich nicht, doch da ich sie Situation kannte, und Doris wohl von den zahlreichen Affären ihres Mannes wußte, hielt ich mich zurück und überließ ihr das Feld. Dabei machte ich es ihr sehr einfach, denn jedes Mal, wenn sie mich umarmte, streichelte ich sacht ihren Rücken und schaute ihr anschließend sehr lange in die Augen. Machte Doris irgendwelche Schritte? Ja, aber nur sehr langsame. Fast schien es, als hätte sie einen inneren Kampf mit sich selbst deswegen,. Ein Kampf, der schon bald entschieden werden sollte, doch nicht auf die gedachte Art und Weise. Es war wieder ein Samstag Abend, und ich wollte es mir mal wieder so richtig gemütlich ...
... machen. Leider hatten meine Nachbarn etwas dagegen, denn bei Doris und Peter ging so richtig die Post ab. Es ging so richtig hoch her, und das im Negativsten aller Sinne, denn sie schrien sich an. Verstehen konnte ich kaum was, doch Peters Stimme überschlug sich zunehmend, und dann plötzlich, nachdem Doris laut aufschrie, war es still. Nicht totenstill, aber sehr still. So still, dass ich anfing mir Sorgen zu machen, aufstand und ins Treppenhaus ging. Offensichtlich hatte nicht nur ich den Streit mitbekommen, denn im Treppenhaus brannte bereits das Licht und Wilhelm, untere Wohnung und bereits im Rentenalter, kam mir entgegen. "Was ist da los?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber Doris schrie plötzlich. Nun ist da nichts mehr." Wenn ich zu mir selbst ehrlich sein sollte, dann hatte ich das Gefühl, als wenn es ein Schmerzensschrei war. Und genau das machte mir Sorgen. "Sören." Wilhelm riss mich aus meinen Gedanken und deutete auf die Tür. "Was machen wir jetzt?" Gute Frage. Normalerweise mische ich mich ja nie in fremde Angelegenheiten ein, doch ich hatte immer mehr den Eindruck, dass diese Situation nicht mehr normal war. Und dieser Eindruck bestätigte sich, als die Tür geöffnet wurde und Peter im Rahmen erschien. Er war betrunken, das war ja mittlerweile schon normal. Das Blut an seinem Hemd jedoch nicht. Wilhelm stieß den Atem vor Schreck aus, ich jedoch handelte reflexartig. "Halt ihn fest", rief ich Wilhelm ...