1. Wie wir uns zweimal kennenlernten


    Datum: 16.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Emily Bloomingdale

    ... Möglicherweise eine Art Pawlowscher Reflex. "Sorry", entschuldigte er sich mit einem zerknirschten Lächeln.
    
    "Mach dir keinen Kopf. Ich wollte immer schon ein Kind von dir", erwiderte ich trocken. Sein Blick? Unbezahlbar!
    
    Noch bevor er die Frage stellen konnte, die ihm ganz offensichtlich auf der Zunge lag, fing irgendein Bekloppter an, Sturm zu klingeln und gleichzeitig wie bescheuert gegen die Wohnungstür zu hämmern. "Patrizia, bist du da drinnen?"
    
    Wenn Irre deinen Namen kennen, hast du normalerweise irgendwas falsch gemacht. Andererseits konnte man sich seinen Bruder ja leider nicht aussuchen. Doch woher konnte Jan wissen, dass ich hier war?
    
    Panisch zog sich Thomas seine Hose an und griff nach seinem Shirt.
    
    "Du willst ihm doch wohl nicht etwa aufmachen?", flüsterte ich leicht verstört. Das Hämmern wurde nicht weniger, sondern hörte sich langsam echt bedrohlich an. Auch ich bekam jetzt mächtig Schiss.
    
    "Der tritt mir sonst noch die Tür ein", meinte er. "Versteck dich auf dem Balkon!"
    
    Schnell schnappte ich mir Rock und Top und verschwand nach draußen.
    
    "Was soll das, Alter?", hörte ich Thomas fragen.
    
    "Patrizias Auto steht vor dem Haus. Und ich kenne sonst niemanden von denen, die hier wohnen", brüllte ein hörbar aufgebrachter Jan, der leider hin und wieder zu cholerischen Ausbrüchen neigte. Zu meinem Bedauern war er nicht lediglich nur ein Spießer, sondern glaubte zudem manchmal, er müsste mich vor allen Männern auf dieser Erde beschützen. Wenn es ...
    ... nach ihm ging, würde ich später einmal glücklich, aber auch als alte Jungfer sterben.
    
    "Warum sollte sie mich besuchen?", versuchte es Thomas mit logischen Argumenten.
    
    "Keine Ahnung, aber ich rieche ihr Parfüm."
    
    "Das benutzen andere Frauen auch."
    
    "Ach, und welche andere Frau ist bei dir zu Besuch?"
    
    Für einen Mann, der gerade auf hundertachtzig war, kam mir Jans Argumentation erschreckend nachvollziehbar vor. Nicht nur Thomas geriet in diesem Moment in echte Schwierigkeiten, auch meine eigene Situation war alles andere als komfortabel. Ich drückte mich eng an die Hauswand. Mein Herz hämmerte wie wild, während sich eine warme Flüssigkeit an den Innenseiten meiner Oberschenkel langsam den Weg nach unten bahnte. Es dauerte einen Moment, bis es mir in den Sinn kam, dass es vermutlich besser wäre, meine Kleidung nicht in der Hand, sondern am Körper zu tragen. Und das ganz unabhängig davon, ob Jan mich gleich erblicken würde oder nicht.
    
    "Kann ich dir irgendwie behilflich sein?"
    
    Ruckartig riss ich meinen Kopf zur Seite. Ein attraktiver Kerl mit leicht wilden schwarzen Haaren und Dreitagebart sah mich freundlich an. Er reichte mir seine Hand und half mir über das Geländer auf seine Seite des Balkons. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es durch die Tür in sein Wohnzimmer, bevor ich von draußen Jans wütendes Schnauben vernahm.
    
    "Vielen Dank", sagte ich erleichtert.
    
    "Gern geschehen", erwiderte der mir auf Anhieb sympathische Mann, der vielleicht vier oder fünf ...