Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... funktionierende Wetterstation errichten und betreiben." Dabei grinste er verlegen. "Ideen und Vorschläge sind hiermit herzlich willkommen."
Nachdem Heinrich Schiefer und sein Stab wenige Tage später erfahren hatten, dass Gouverneur de Bournat in St. Pierre unverändert Treue zum neuen französischen Staat in Vichy hielt, entstand ein Plan, den der Fregattenkapitän der Admiralität fristgerecht vorstellte. "Wir schlagen vor, eine mit zwei Mann bemannte Wetterstation am 'Pointe au Cheval' auf der Insel Miquelon einzurichten. Nach Aussage eines Kollegen aus Paris, der auf der Insel aufgewachsen ist, gibt es dort einen Leuchtturm und ein Leuchtturmwärterhaus, dass seiner Meinung nach unbewohnt ist. Das automatisierte Leuchtfeuer wird von einem Mann aus dem etwa 5 Kilometer nördlicher gelegenen kleinen Fischerdorf Miquelon betreut und gewartet. Wir schlagen vor, dass das OKM sich über Vichy mit dem Gouverneur abstimmt, dass wir am Leuchtturm unsere Wetterstation einrichten. Die Funkantenne für den Kurzwellensender könnten wir auf dem Leuchtturm installieren, unsere Wettersoldaten könnten im dem ehemaligen Leuchtturmwärterhaus leben." Fregattenkapitän Schiefer händigte seinen Bericht aus, der eine Vielzahl von Anlagen enthielt, unter anderem eine Zusammenstellung aller benötigten technischen Einrichtungen als auch Planungen zur Versorgung der beiden dort Dienst tuenden Wettersoldaten. Der Bericht wurde wohlwollend aufgenommen.
"Wir werden uns umgehend mit dem Stab von ...
... Konteradmiral Dönitz in Verbindung setzen, ob und wann eines seiner ersten Langstrecken-U-Boote in der Lage ist, diese Mission auszuführen", kommentierte Schiefers Gesprächspartner in der Admiralität den Bericht. "Sie sollten sich meiner Meinung nach bereits Gedanken machen, wen Sie mit dieser Mission beauftragen wollen."
Neben der langen Liste an technischen, meteorologischen und funktechnischen Ausrüstungsgegenständen für die transatlantische Wetterstation war eine mindestens genauso lange Liste an Versorgungsgütern für die zwei heimatfern stationierten Wettersoldaten abzuarbeiten. Die Auswahl des Standortes am Pointe au Cheval hatte aber zwei entscheidende Vorteile: zum einen wurde der Leuchtturm mit dem weltweit üblichen Gasglühlicht betrieben, hierfür kam als Brennstoff Petroleum zum Einsatz, das zusammen mit dem Schiffsdiesel für die kleinen Fischerkutter von Miquelon zweimal im Jahr per Tankschiff angeliefert wurde. Zum anderen besaß der Standort ein seit Jahren ungenutztes Leuchtturmwärterhaus, was den beiden Wettersoldaten eine wettersichere und trockene Unterkunft ermöglichte. In Absprache mit den Behörden in Vichy war es sogar gelungen, dass die Gouverneursverwaltung ganz offiziell eine Renovierung des Wärterhauses zugesagt hatte, um es wieder dauerhaft bewohnbar zu machen.
Hauptproblem für Fregattenkapitän Schiefer war die Auswahl der beiden Wettersoldaten, die vorerst zeitlich unbefristet auf Miquelon stationiert werden sollten. Da die Mission als ...