Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... staatlich-französische Wetterstation getarnt worden war, mussten beide Soldaten fließend Französisch sprechen. Das erleichterte auch den unvermeidlichen Kontakt zur Bevölkerung des kleinen Fischerortes von Miquelon, der zur dauerhaften Versorgung der Mission unumgänglich war.
Nach eingehender Suche wurde Fregattenkapitän Schiefer ausgerechnet beim militärischen Wetterdienst der Luftwaffe fündig: Unteroffizier Georg Planter und Obergefreiter Thomas Langlois waren beide Saarländer und deshalb in ihrer Jugend und Schulzeit voll zweisprachig aufgewachsen. Der Obergefreite hatte unmittelbar vor Ausbruch des Krieges sein Examen als Diplom-Meteorologe abgelegt und sowohl in Heidelberg als auch in Paris studiert. Beide waren ledig und somit ungebunden. Zudem war ihnen zugesagt worden, dass sie nach einem Jahr durch eine neue Mannschaft abgelöst werden würden.
Geschwindigkeitsbestimmender Fortschritt bei der Realisierung der Mission war die Indienststellung der neuen Langstrecken-U-Boote vom Typ IX, die in der Lage waren, die Strecke vom europäischen Ausgangshafen nach Nordamerika und zurück ohne Betankung und externe Versorgung zurückzulegen. Hier hatte der Stab des U-Boot-Kommandos dahingehend Stellung bezogen, dass die Übernahme der ersten U-Boote dieses Typs für Januar 1941 vorgesehen war, die Besatzungen dann eine vierwöchige Einweisungsübungsfahrt in der Ostsee absolvieren würde und dann für die Mission einsatzbereit sein würden. Somit wurde als Termin für die Abfahrt ...
... nach St. Pierre & Miquelon der 25. Februar 1941 festgesetzt.
Unteroffizier Planter und Obergefreiter Langlois hatten sich persönlich zum ersten Mal kennengelernt, als sie sich am 2. Januar 1941 nach ihrer Versetzung im Büro von Fregattenkapitän Schiefer zum Dienst meldeten. Die beiden Männer hätten kaum unterschiedlicher sein können.
Georg Planter war relativ klein, hatte sich nach einer Ausbildung als Elektriker freiwillig zur Luftwaffe gemeldet, war aber aufgrund seiner fehlenden Körpergröße als fluguntauglich eingestuft worden. Nach seiner Grundausbildung war er direkt zum Wetterdienst der Luftwaffe versetzt worden und hatte dort alle praktischen Aspekte des Dienstes erlernt. Der 27jährige Stahlarbeitersohn aus Völklingen war ein lebenslustiger Saarländer mit einem relativ losen Mundwerk, was ihm in der Luftwaffe schon zweimal negativ und unangenehm auf die Füße gefallen war.
Thomas Langlois hingegen war mit 1,90 Metern ein auffallend großer und schlanker Mann und kam aus einer gutbürgerlichen Familie, sein Vater war Amtsrichter im saarländischen St. Ingbert. Zum Zeitpunkt seines Abiturs war er, geboren am 25.7.1916, als Saarländer nicht wehrdienstpflichtig gewesen und hatte sofort mit dem Studium der Meteorologie begonnen, zunächst in Heidelberg, dann bis zum Examen in Paris. Mit Kriegsbeginn war er dann zum Wetterdienst der Luftwaffe eingezogen worden, wo er nach dem gewonnen Frankreichfeldzug ausschließlich auf französischen Fliegerhorsten der Luftwaffe seinen ...