Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Dienst geleistet hatte. Thomas war ein ruhiger, nachdenklicher Mann, der eigentlich von einer wissenschaftlichen Karriere geträumt hatte. Jetzt leistete er stattdessen Wetterdienst in Uniform. Eine Besonderheit zeichnete Thomas für diese Mission aber aus: er war leidenschaftlicher Jäger, eine Passion, die er mit seinem Vater teilte, der ihn bereits als kleinen Schuljungen regelmäßig mit auf die Jagd genommen hatte.
Das ungleiche Paar meldete sich befehlsgemäß am 16. Februar 1941 im Kriegsmarinehafen Kiel bei Korvettenkapitän Merten, der vier Tage zuvor das nagelneue Boot als Kommandant übernommen hatte.
"So, Sie sind also die beiden Wagemutigen, die als erste deutsche Soldaten nordamerikanischen Boden betreten wollen", begrüßte der U-Boot-Kommandant die beiden Wettersoldaten. Er nickte ihnen freundlich zu. "Ich habe Respekt vor ihrem Mut und werde mit meiner Mannschaft alles tun, damit Sie Ihre Aufgabe erfüllen können."
In der Tat war diese erste Einsatzfahrt für U68 ungewöhnlich. Es hatte ausdrücklichen Befehl, jede Feindberührung zu vermeiden, um die strategisch wichtige Mission unter keinen Umständen zu gefährden. Auch aufgrund des umfangreichen Zusatzgepäcks und der zwei zusätzlichen Männer an Bord war U68 nur teilweise mit Torpedos ausgerüstet und sollte nach Ausführung der Mission auf dem direkten Weg zum neuen U-Boothafen Lorient zurückkehren, um dort für den ersten Kampfeinsatz vollständig vorbereitet zu werden.
"Der aus unserer Sicht spannendste Punkt ...
... ist, welche Vorbereitungen an unserem Zielort getroffen worden sind", antwortete Unteroffizier Planter. "Wir haben nicht das geringste Ahnung, wie zuverlässig und loyal die Franzosen sowohl in Vichy als auch in St. Pierre wirklich sind." Er zuckte mit seinen Schultern. "Aber wir sind darauf vorbereitet, unsere Aufgabe unter allen Umständen zu erfüllen, so dass die Kriegsmarine in Zukunft über zuverlässige Wetterdaten von der Westseite des Atlantik verfügen kann."
"Wird für unsere zukünftigen Einsätze von großer Bedeutung sein, wenn wir die Ungewissheit über die Wetterentwicklung auf hoher See beseitigen können. Meine besten Wünsche begleiten Sie."
Die beiden Wettersoldaten waren noch nie in ihrem Leben auf einem Hochseeschiff gewesen, geschweige denn auf einem U-Boot. Insofern waren die kommenden vier Wochen für sie bis zu ihrer Ankunft auf Miquelon ein absolutes Abenteuer. Erfreulicherweise und überraschenderweise erwiesen sich beide Männer als seefest und litten bei den langen Überwasserfahrten des U-Bootes nicht unter Seekrankheitssymptomen. Als wertvolle Passagiere der ersten Transatlantikfahrt von U 68 hatte Korvettenkapitän Merten die beiden Wettersoldaten für die Dauer der Fahrt in die kleine Offiziersmesse eingeladen, was zu einer Vielzahl interessanter Tischgespräche über die bevorstehenden Einsätze der U-Boot-Waffe einerseits und die Bedeutung verlässlicher Wettervorhersagen andererseits führte. Die Fahrtroute führte über das Nordmeer und durch die Dänemarkstraße ...