Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... der vom Strand zum Leuchtturm herauf führte.
Das Morgengrauen hatte bereits eingesetzt, als sie das ehemalige Leuchtturmwärterhaus erreichten.
"Jetzt bin ich echt gespannt, was für eine Behausung hier auf uns wartet", murmelte Georg Planter, als er die unverschlossene Haustür des kleinen Vorbaus öffnete und hineinleuchtete. Dann öffnete er die innere Haustür und pfiff durch seine Zähne. "Die haben das Haus ja richtig für uns vorbereitet." Bevor er in den Wohnraum eintrat, verharrte er plötzlich in seiner Bewegung, so dass Thomas Langlois ihn beinahe umgerannt hätte. "Stiefel aus!", befahl der Unteroffizier. "Sonst müssen wir hier gleich sauber machen." Er bückte sich, zog seine Kampfstiefel aus, während der Obergefreite seinem Vorbild folgte. Dann betraten sie auf Strümpfen in zukünftiges Zuhause.
"Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet", resümierte Thomas, nachdem sie das Cottage vollständig inspiziert hatten. "Das Haus ist ja vollständig renoviert!"
"Und hat einen Ofen sowie einen Herd. Ich habe schon Brennholzscheite und Torf gesehen. Also erfrieren und verhungern werden wir hier nicht."
Thomas nickte. "Ich hatte ehrlich erwartet, dass wir hier wochenlang erst einmal ein unbewohntes Haus auf Vordermann bringen müssen. Wer hat das denn gemacht?" Er schüttelte ziemlich fassungslos seinen Kopf. "Als ob man uns erwarten würde?!"
"Sieht fast so aus", stimmt ihm Georg zu. "Immerhin das passt schon." Er klatschte in seine Hände. "Lass uns wieder zum Strand ...
... gehen und unser Gerödel hier raufholen. Wird eine stundenlange Schlepperei werden."
Georg Planter sollte recht behalten. Die beiden Wettersoldaten brauchten fast fünf Stunden, um ihre gesamte Ausrüstung vom Strand zum Leuchtturm hinauf zu schleppen. Dann setzten sie sich erst einmal abgekämpft auf die Bank vor dem Haus und betrachteten bei zwei Bechern voll frischem Wasser, dass sie aus dem glasklaren Bach neben dem Leuchtturm entnommen hatten, die Landschaft.
"Ein wirklich schöner Ort, um seinen Kriegsdienst abzuleisten", fasste Georg Plater seine Eindrücke zusammen. "Hier herrscht eigentlich der perfekte Frieden."
"Und wir erkunden jetzt das Wetter, damit an anderem Ort erfolgreich Krieg geführt werden kann." Thomas nickte mehrfach nachdenklich vor sich hin. "Ist schon eine verrückte Welt." Dann klopfte er mit beiden Händen auf seine Oberschenkel. "Lass uns als erstes die Messgeräte aufstellen. Ich nehme sie dann in Betrieb und kalibriere alles. Du kannst dann erst einmal sehen, wie man den Herd und den Ofen anheizt. Wird sicherlich noch eine kühle Nacht."
"Einverstanden." Die Männer stellten ihre Becher beiseite und machten sich an die Arbeit.
Es war bereits später Nachmittag am Ende eines sehr langen Tages. Die Instrumente der Wetterstation waren aufgebaut, kalibriert und lieferten erste Messwerte zur Temperatur, zum Luftdruck, zur Luftfeuchtigkeit, zur Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Der Regenmesser war aufgebaut und wartete auf seinen ersten Einsatz. ...