Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Zudem begann Obergefreiter Thomas Langlois mit seinem Tagesreport zur optischen Wetterbeobachtung, zur Wolkenausbildung. Der Kurzwellensender war aufgebaut und an die mit einem kleinen Windraddynamo wiederaufladbare Batterie angeschlossen. Für den Abend hatte Thomas die erste 10-Sekundenmeldung ihres zweimal täglichen Wetterberichts vorbereitet, die so schnell abgesendet werden konnte, dass der Sender nicht eingepeilt werden konnte. Georg und er waren so mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie nicht mitbekamen, dass plötzlich eine schwarz gekleidete, junge Frau im Leuchtturmwärterhaus stand. Erst als die Frau sich räusperte, schreckten die beiden Männer zusammen und schauten sie mit großen Augen an.
"Bonjour", sagte die Frau mit ziemlich rauer Stimme, "das ist aber eine Überraschung. Wann sind Sie denn angekommen?"
Augenscheinlich war die junge Frau nicht über die Tatsache erstaunt, dass plötzlich im ehemaligen Leuchtturmwärter-Cottage Leben eingezogen war, sondern nur der Zeitpunkt hatte sie überrascht.
Georg Planter hatte sich als Erster gefasst, war aufgestanden und streckte seine Hand zur Begrüßung aus. "Hallo, ich bin Georges", stellte er sich kurz vor. Dann deutete er auf seinen Partner, der ebenfalls hinzutrat. "Und das ist Thomas. Man hat uns heute morgen hier am Strand abgesetzt und wir haben begonnen, uns einzurichten und funktionsfähig zu machen."
"Aha", antwortete die junge Frau, "Wir hatten sein eigentlich bereits früher erwartet. Das ...
... Gouverneursamt hatte uns einen Termin Anfang März genannt." Sie zuckte mit ihren Schultern. "Aber jetzt sind sie da." Sie nickte kurz und deutete einen Knicks an. "Ich bin Madeleine Montabon und kümmere mich mit meiner Mutter Geraldine Safrane und meinen Schwestern um den Leuchtturm und das funktionierende Leuchtfeuer." Sie zuckte wieder, diesmal etwas hilflos wirkend mit ihren Schultern. "Männer haben wir in unserer Familie keine mehr. Deshalb haben wir auch ihre Aufgaben übernommen."
"Das tut mir leid." Thomas Langlois hatte irgendwie instinktiv begriffen, dass der Verlust der Männer der Familie Safrane tragischen Hintergrund hatte. Dazu passte auch die vollständig schwarze Kleidung der jungen Frau.
"Wir haben sie alle in den letzten zwölf Monaten verloren; meinen Vater, meinen Mann und meinen Bruder. War wirklich ein schreckliches Jahr." Dann straffte sie sich. "Ich muss das Leuchtfeuer beim Start kontrollieren", erklärte sie. "Es schaltet sich morgens von allein aus, wenn es heller wird. Das spart viel Petroleum. Aber die automatische Startvorrichtung am Abend ist ziemlich unzuverlässig. Und deshalb geht jeden Abend jemand von meiner Familie hier heraus, um diesen Vorgang zu kontrollieren und gegebenenfalls von Hand auszuführen." Sie lachte leise. "Früher hat das mein Vater gemacht. Und jetzt bin ich meist dran." Mit diesen Worten verließ sie das Cottage, wenig später hörten die beiden Wettersoldaten die Tür zum Leuchtturm auf- und zugehen.
"Unsere Mission ist anscheinend ...