1. Junge Liebe und Bullriding


    Datum: 01.08.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Storydog

    ... Lust nach gebratenem Fleisch?" "Da täuscht du dich mein Lieber. Du kennst mein Prinzip für Sonntagabend. Ich will rechtzeitig ins Bett. Ohne dich!" Ich dachte mir nur, der Abend ist noch lange. Das werden wir schon noch sehen. Leonie lächelte selbstbewusst, als wäre sonst nichts.
    
    Und Leonie hatte absolut recht. Von diesen Spare Ribs holte ich mir noch eine Portion und eine Cola. Von dem Bier, das ich zuerst dazu trinken wollte, nahm ich Abstand. Auf einer riesigen Pfanne brutzelten sie über einer schwarzen Stahltonne, in der das Grillfeuer loderte. Die große Pfanne hing an drei Ketten in einer Art Schwenkgestell. Mein Blick fiel auf das Vereinsbanner und ich spielte lustig mit dem Vereinsnamen: "Die Narren sitzen alle in der Halle. Ich dachte, bei euch in der Gegend hat man es mehr mit den Hexen. Das ist doch ein Karnevalsverein." Leonie präsentierte mir wieder ihr unverbindliches Lächeln: "Deine Sprüche waren auch schon mal besser. Hier in der Stadt gibt es übrigens auch eine Hexenzunft." Jetzt hatte ich das Verlangen nach Bewegung, sonst wird man ja noch faul, und ich nahm Leonie bei der Hand. Wir liefen die Hauptstraße weiter entlang, an der sich ein Stand an den anderen reihte. Vom Rathausplatz kam laute Musik einer Blaska-pelle, weiter entfernt vom Stadtgarten, aber doch gut hörbar spielte eine Partyband, und Leonie schenkte mir auf einmal wieder verliebte Blicke, ihre Hand spielte zart mit meiner Hand. Spielte sie mit mir? Mal kalt, dann wieder lockend ...
    ... warm?
    
    Nicht nur Musik und die Feinschmeckerstände der Vereine gab es hier, sondern auch einzelne Händlerstände mit Modeschmuck, Kinderspielzeug und Flohmarkartikeln. Leonie spielte nicht mehr zärtlich mit ihrer Hand - sie zog mich von Stand zu Stand, und ich war nur noch als Kommentator gefragt. Ihre fröhlichen Augen galten nur noch dem bunten Kram, der zum Verkauf auslag.
    
    Vor einem Reisebüro, da gab es einen großen Verkaufsstand mit indianischem Schmuck, Namensarmbändern, T-Shirts mit Indianern und Wölfen und CDs mit lateinamerikanischer Musik. Leonie betrachtete begeistert die Armbänder, und dann hielt sie sich einen Silberarmreif mit bunten Steinen an ihr Armgelenk, und lächelte lieb: "Sieht doch gut aus an meiner Hand, oder?" Ich nickte mit gnädigem, zustimmenden Blick. Auf ihrer sommerbraunen Haut sah das Schmuckteil wirklich schön aus. "Aber leider kostet es fast 80 €." Sie seufzte und dann sah sie mich wieder an, diesmal voller Hoffnung. Ich schüttelte lässig den Kopf: "Nein, ich habe leider auch nicht mehr so viel Geld!" Da ertönte hinter den bunten T-Shirts und den Ponchos eine dunkle Stimme: "Hallo Robin, mein Sohn! Bist du mit deiner hübschen Freundin auch hier!" Da tauchte aus der Tiefe des Verkaufsstandes ein Kopf mit schwarzem Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden und auf dessen Nase eine schwarze Hornbrille saß. Da erkannte ich Jose, den Peruaner, der im letzten Sommer auf dem Fest unseres Wassersportvereins mit einem anderen Musikerkollegen gespielt hat. Neben ...
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