1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 3


    Datum: 22.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    Ein Hinweis: Mit ist -- nach Jahren endlich -- aufgefallen, dass ich sein Episode 6 das falsche Jahr benutzt habe. Eigentlich sollte zwischen Ep. 5 und 6 ein Jahr vergehen. Ich habe auch irgendwo geschrieben, dass Patrizia jetzt zwanzig ist.
    
    Da es bei Lit sehr mühselig ist, Änderungen auszurollen, bleibt das in den vorherigen Episoden erst einmal falsch stehen.
    
    Teil 3: Per Aspera ad Luna
    
    Zwischenspiel: Scheiß auf Apollo
    
    Studentenwohnheim der Technischen Universität München, 9. November 1967, 13:00 Uhr
    
    "Ich kann's nicht glauben", seufzte Franz-Josef Wegner der Dritte und hob seine Bierflasche in Richtung zu dem kleinen Schwarzweißfernseher in der Studentenbude, die er sich mit Thomas Heckelsen aus Hamburg und Ruben Mendelssohn aus Hannover teilte.
    
    "Was denn?", meinte Ruben.
    
    "Dass die Amis diese Bombe tatsächlich zum Fliegen gebracht haben."
    
    "Das ist keine 'Bombe'", sagte Thomas.
    
    "Ha", machte Franz-Josef. "Zweieinhalbtausend Tonnen Gesamtgewicht und gerade mal zweiundzwanzig, die bis zum Mond fliegen sollen.Ein Prozent Nutzlast. Über neunzig Prozent Treibstoff. Dasisteine Bombe."
    
    "Auf jeden Fall fliegt sie", stellte Ruben fest. Von der Rakete war nur noch ein heller Punkt auf dem kleinen Bildschirm zu sehen.
    
    Franz-Josef schüttelte den Kopf. "Jedem Ingenieur dreht sich doch beidem Nutzlastverhältnis der Magen um. Wenn Bobby so viel verbrauchen würde..."
    
    Er ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen. "Bobby" war sein VW-Bus, ein fünf Jahre ...
    ... alter Kastenwagen in Weiß und Rot. Eins Komma Zwei Liter Hubraum, Vierunddreißig Pferdestärken, zwölf Liter Normalbenzin auf hundert Kilometer. Der Traum eines jeden Studenten. Die Frauen, die man damit abschleppen konnte...
    
    "Ja, aber Bobby muss nicht zum Mond fliegen", widersprach Ruben.
    
    "Könnte er aber", fauchte Franz-Josef zurück. Er zeigte mit dem Finger auf das Regal über seinem Bett, wo ein naturgetreues Siku-Modell seines Lieblings stand. Ohne Zögern setzte sich dieses in Bewegung und begann um die Deckenlampe in der Mitte des Zimmers zu kreisen.
    
    Keiner der drei Studenten war von dem seltsamen Verhalten des Modellautos auch nur im Geringsten beeindruckt. Wenn man es auch nicht heraushängen lassen sollte, dass man ein Magier war, diese drei hatten sich gerade aus diesem Grund gefunden und zusammengetan. Franz-Josef war ein Spross des berühmt-berüchtigten Zauberergeschlechts, das seine Ursprünge auf den walisischen Erzmagier Merlin zurückführte. Die anderen beiden konnten keinen solch illustren Stammbaum vorweisen, waren aber auch nicht wirklich unfähig.
    
    "Aber das sind gerade mal was -- fünfzig Gramm?", fragte Thomas. "Das Original wiegt eine Tonne."
    
    Franz-Josef hob den Finger, als würde er eine Schulstunde halten. "Vierte Grundregel der Magie: Qualität geht über Quantität."
    
    Die beiden anderen stöhnten herzhaft.
    
    "Die Grundenergie", fuhr Franz-Josef unbeirrt fort, und es war klar zu hören, dass er aus einem der Bücher zitierte, die seine Familie im Lauf ...
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