1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 3


    Datum: 22.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... ebenfalls zu diesem Zweck auf den Mond reiste, nach Luna City, um genau zu sein.
    
    LunaCity -- ha! -- war der schon ziemlich prätentiöse Name, den man der einzigen größeren Siedlung auf dem Mond gegeben hatte. Es gab dort so gut wie keine dauernden Bewohner außer ein paar Schwerkranken in einem Sanatorium, die auf der Erde von ihrem eigenen Gewicht erdrückt worden wären und sich den Aufenthalt hier leisten konnten.
    
    Der Rest teilte sich grob in vier Gruppen auf.
    
    Da war zum Ersten die Beschäftigten in der Industrie. Auf dem Mond wurde Helium abgebaut, vor allem Helium 3, das auf der Erde nur in Spuren vorkam. Die Mengen hörten sich nicht nach viel an, doch das Zeug war teurer als Diamant. Außerdem förderte man Wasser, um es mit Hilfe der unerschöpflichen Sonnenenergie in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Wenn auch die Shuttles zwischen Erde und Mond nur mit Magie unterwegs waren, war Wasserstoffder Treibstoff schlechthin für den Verkehr hinaus zu den Asteroiden und anderen Planeten.
    
    Die "Minenarbeiter" auf dem Mond schwangen natürlich keine Spitzhacken, sondern waren hochqualifizierte Ingenieure, Geologen, Techniker und so weiter. Sie hatten Roboter, die die harte Arbeit für sie erledigten.
    
    Die zweite Gruppe umfasste die Forscher. Astrophysiker, die sich um das Riesenteleskop auf der Mondrückseite kümmerten, Agrarwissenschaftler, die Wachstum in niedriger Schwerkraft erforschten oder auch Biologen, die -- mit bisher wenig Erfolg -- versuchten, Menschen an ...
    ... das dauerhafte Leben in der geringen Schwerkraft hier oder im Weltraum anzupassen.
    
    Die dritte Gruppe kümmerte sich um die Infrastruktur. Die Tunnel unter der Mondoberfläche wurden ständig erweitert, verkabelt und gewartet. Die Lebenserhaltungssysteme musste ständig kontrolliert werden, und es musste Nahrung für die Einwohner angebaut werden. Auch hier wieder hochspezialisierte Fachleute, die mit Computern und Robotern arbeiteten.
    
    Last but not least waren da die Menschen, die dafür sorgten, dass der Rest nicht vom unterirdischen Leben ohne natürliches Licht ausflippte. Und da es in den ersten drei Gruppen einen massiven Männerüberschuss gab, war in der letzten der Anteil an Frauen notwendigerweise überproportional hoch.
    
    Und da es für diese auch nicht nötig war, sich mühselig mit der örtlichen Technik vertraut zu machen, waren sie nicht ein halbes oder ganzes Jahr am Stück hier, sondern nur einen oder zwei Monate.
    
    Das Shuttle mit dem Namen LC-5 spiegelte die Tatsache wider. Ein großer Anteil der Passagiere war weiblich, jung und gutaussehend. Sexarbeiterinnen eben. Wie Pat und ich.
    
    Im Gegensatz zu mir hatte sie bisher den Job noch nicht ausgeübt. "Ich will mein Taschengeld aufbessern, bevor ich weiter studiere", hatte sie gesagt und mit den Schultern gezuckt. "Außerdem wollte ich schon immer mal zum Mond fliegen."
    
    Ich seufzte tief. Studieren -- Davon hatte ich auch geträumt, bevor meine Eltern gestorben waren. Ich war sechzehn damals, und nahezu mittellos. Meine ...
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