1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 3


    Datum: 22.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Erde zurückzukommen. Mit Studieren war dann endgültig nichts mehr.
    
    Wieder einmal machte sich meine Unerfahrenheit bemerkbar. Ich hatte gedacht, ich könnte mir mit dem Einsteigen Zeit lassen. Jeder Passagier durfte nur ein Gepäckstück mitbringen, und es gab genug Fächer.
    
    Nur -- Alle unteren Ebenen waren schon mit ähnlichen Riesen-Gepäckstücken gefüllt und der Rest der Fächer war eher für zwei Meter-Typen gedacht.
    
    Die Frau neben mir griff zu, ich spürte ein leichtes Kribbeln, und mein Rucksack flog geradezu nach oben. Mein Kopf schoss herum. Die "Frau" war jünger als ich, eher ein Mädchen. Sie war auch nicht übermäßig groß und sah überhaupt nicht wie eine Bodybuilderin aus.
    
    "Du kannst zaubern?", keuchte ich.
    
    "Jepp", gab sie zurück und legte den Kop schief. "Probleme damit?"
    
    Sie sah beileibenicht aus, wie man sich eine Hexe vorstellte. Einen halben Kopf kleiner als ich, brünett, blaue Augen und ein breites Grinsen auf den Lippen.
    
    Sie trug Jeans und ein T-Shirt wie die meisten Frauen hier auf dem Shuttle zum Mond. Interessanterweise war auf ihrem der Fujiyama abgebildet. Sie stand wohl auf Vulkane. Außerdem war trotz ihrer beachtlichen Oberweite darunter kein BH zu erkennen.
    
    Ich runzelte die Stirn. "Nö", sagte ich dann. "Solange du mich nicht verhext --"
    
    Sie grinste. "Hab' ich nicht vor." Ihr Blick glitt an mir hinunter und wieder hinauf. Dann leckte sie sich die Lippen. "Wüsste nicht, was ich da verbessern könnte."
    
    Ich spürte Hitze in meinen Kopf ...
    ... steigen. "Ich bin nicht lesbisch", stieß ich hervor.
    
    Sie grinste noch breiter. "Kann ich mit leben. Hast du schon einen Sitz?"
    
    Ich blickte mich um. Im Gegensatz zu einem Flugzeug war der Fahrgastraum des Shuttles rund. Die Sitze standen auch recht weit auseinander. Ich hatte mal gelesen, dass es keinen Grund gab, ein von Magie angetriebenes Mondshuttle übertrieben aerodynamisch zu bauen.
    
    Innerhalb der Erdatmosphäre wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa einhundert Stundenkilometern geflogen. Zu wenig, als dass der Luftwiderstand sich wirklich bemerkbar machte. Erst in zehn Kilometer Höhe begann die Beschleunigung, die sich im selben Maß bis auf ein G steigerte, wie die Schwerkraft der Erde abnahm. Der einzige Zeitpunkt, wo man merkte, dass man sich durch den Weltraum bewegte, war der, wenn das Shuttle um die Achse rotierte, um dem Mond das Heck zuzuwenden und mit der Verzögerung zu beginnen.
    
    Sie interpretierte meinen suchenden Blick richtig. "Wenn es dir etwas ausmacht, neben einer Hexe zu sitzen --"
    
    Ich schüttelte den Kopf. "Kein Problem." Dann grinste ich frech. "Solange du deine Hände bei dir behältst. Hexe oder nicht."
    
    Sie lachte auf. "Touché. Ich bin Patrizia. Du kannst 'Pat' zu mir sagen."
    
    "Carina. Ohne Kurzform."
    
    * * *
    
    Die sechs Stunden Flug zum Mond wurden kurzweiliger, als ich gedacht hatte. Normalerweise platzte ich vor Fremden nicht damit heraus, dass ich als Prostituierte arbeitete. Doch Pat hielt nicht damit hinter dem Berg, dass sie ...
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