Merlins Kinder 07 Drachenjagd 3
Datum: 22.08.2024,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... Unterwelt, was mir durchaus ein mulmiges Gefühl bereitete.
Der Scooter hielt auf Ebene sieben an, an die fünfhundert Meter unter der Oberfläche und horizontal ein ziemliches Stück vom Zentrum der Siedlung entfernt.
Hier gab es eine Kreuzung von Tunneln und eine Wand, die von einer roten Tür unterbrochen wurde.
Kein Schild, das etwas ankündigte. Nun ja, wer hierhin wollte, der wusste, was sich hinter der Tür verbarg.
Carina trottete mit gesenktem Kopf vor mir her, und die Tür öffnete sich wie von selbst.
Carina
Ein hochgewachsener, breitschultriger Mann im schwarzen Anzug blickte uns argwöhnisch an. "Name?", fragte er.
"Mata Hari", gab Pat zurück.
Er scrollte auf einem Tablet, überprüfte offensichtlich, ob ihr Gesicht dem Bild von ihr entsprach, das Chantal für die Einladung benutzt hatte, nickte und trat zur Seite.
Ein anderer Mann tauchte vor uns auf. Nicht ganz so groß wie der Türsteher und eher schmal gebaut. Sein einziges Kleidungsstück waren eng anliegende Latexshorts. Er verbeugte sich. "Mein Name ist Henri und ich bin Ihr Diener für diesen Abend."
Okay, mal sehen, wie Pat darauf reagieren würde.
"Ich habe kein Interesse", sagte sie von hinter mir, "an einem Diener."
Ich zuckte zusammen. Sie hatte mir erzählt, dass sie die ganze Nacht damit verbracht hatte, sich auf ihre Rolle vorzubereiten.
Ein Zauber, um nicht einzuschlafen, einer, um schneller lesen zu können, einer, damit sie nichts vergaß. "Büffeln" nannte sie das, und mir ...
... kamen ernsthaft Bedenken, ob ich wirklich auf die Uni gehen sollte.
Auf jeden Fall hatte sie mir am Morgen, während ich noch mit roten Augen zur Kaffeemaschine schlurfte -- ich hatte mal wieder die halbe Nacht mit der Münze geübt -- mit ihrem neuen Wissen geprahlt. Nein, so konnte man das nicht sagen. Für sie war es wahrscheinlich völlig normal zu erzählen, was sie alles in einer Nacht gelernt hatte, und dennoch am nächsten Morgen ausgeschlafen und fit wie ein Turnschuh zu sein.
Die richtige Stimme, hatte sie gesagt, wäre für eine Domme unverzichtbar.
Gerade hatte sie sie zum ersten Mal benutzt. Tiefer als sonst, leiser als sonst, total arrogant und herablassend. Ich hatte das Gefühl vor ihr auf den Boden fallen und ihre Füße küssen zu müssen.
Aus den Augenwinkeln sah ich den Türsteher ebenfalls zusammenzucken. "Wir --", fing er an, doch Pat unterbrach ihn sofort.
"Ich habe gehört, hier gibt es die am besten aussehenden Frauen zweier Welten."
"Äh, ja?" Eine Mischung aus Argwohn und Anbetung, so kam es mir vor.
"Eine Japanerin", fuhr Pat fort.
"Jawohl, Herrin."
Wow! Den hatte sie voll in ihre Tasche gesteckt.
Sie wandte sich zu dem Diener. "Zeig uns unseren Tisch!", befahl sie.
Er klappte den Mund zu. "Jawohl, Herrin", schnappte er, drehte sich um und ging voraus.
"Cool", entfuhr es mir. "Ich wollte --"
Sie ruckte an meinem Riemen. "Kein Wort", zischte sie. Sie beugte sich zu meinem Ohr. "Hier ist Magie in der Luft", flüsterte sie fast ...