1. Seltsame Tage #09


    Datum: 26.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bysuesse_Alexandra

    ... okay ist..."
    
    „Das mach ich gerne. Immerhin schulde ich ihm ja noch nen Fuffi..." meint er und lacht sogar kurz.
    
    „Den kannste bei mir abarbeiten. Schließlich erbe ich ja alles." erwidere ich.
    
    Jetzt grinsen wir beide kurz und endlich löst sich die gedrückte Stimmung etwas. Am liebsten würde ich mich zum ihm setzen und mich anlehnen, was ich aber irgendwie als gerade unpassend empfinde.
    
    „Würdest du heute Nacht bei mir bleiben?" frage ich ihn und schiebe schnell ein „... auf dem Sofa." hinterher.
    
    Frank nickt, da er sich gerade eine Portion Pommes in den Mund gesteckt hatte. Auch, wenn die Situation nicht ideal ist, hoffe ich auf mehr mit Frank. Wenn auch nicht unbedingt sofort.
    
    Die nächsten Tage erledige ich einige Behörden und Bankengänge. Dann organisiere ich noch alles für meine Trauerfeier und lade alle Leute ein, wo es mir als richtig erscheint, dass diese kommen und sich quasi verabschieden.
    
    Und bei Allem habe ich Franks Unterstützung.
    
    Mittlerweile ist es Freitag, der Tag vor der Trauerfeier. Eine Beisetzung steht noch nicht fest, da der Bestatter noch keinen Termin für die Verbrennung hat, was mir aber egal ist. Von mir aus kann mein alter Körper gerne irgendwo landen. Ich bin mehr als zufrieden mit meinem neuen Leben.
    
    An diesem Abend bin ich das erste Mal in Franks Wohnung, die ich auch als Micha noch nie zu sehen bekommen hatte. Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihn dort abholte oder hinbrachte. Und trotzdem war ich noch nie bei ihm ...
    ... oben.
    
    Ich klingle und er holt mich an der Haustür ab, was er damit begründet, dass der Fahrstuhl etwas eigenwillig wäre. Der Eingang schaut etwas anders aus, wie ich es aus der letzten Woche kenne. Am Fahrstuhl bleibe ich kurz stehen, denn er schaut wirklich beeindruckend aus. Er ist, für ein solches, ehemaliges Industriegebäude nichts Besonderes, aber ich bin immer wieder von so was fasziniert.
    
    Es rumpelt und wir setzen uns in Bewegung.
    
    Oben angekommen schaue ich mich erst mal um.
    
    Rechts ist eine offene Küche, was ich ja sehr mag. Gerade zu ist eine große Fensterfront mit Blick auf die umliegenden, kleineren Gebäude. Obwohl es keine echte Fensterfront ist, sondern eine Wand aus Glasbausteinen, welche aber trotzdem einen guten Ausblick bieten. Links ist dann eine Tür, die wohl zum Bad führt und davor eine Wendeltreppe. Dahinter ist ein Sofa mit Fernseher davor und einer weiteren Tür dahinter.
    
    Alles nicht so, wie ich es als die andere Melinda in Erinnerung habe. Ähnlich, aber eben nicht gleich.
    
    „Wohin gehts denn da?" frage ich und zeige auf die Treppe.
    
    „Zur Dachterrasse. Möchtest du was trinken?"
    
    „Ein Wasser. Darf ich mal oben schauen?" frage ich weiter und steige hinauf, nachdem er zustimmend nickte.
    
    Ich trete oben hinaus und hier sieht es wirklich so aus, wie ich es in Erinnerung habe. Da ich mir so was erhofft habe, hab ich extra einen roten Bikini drunter gezogen und lege mich in genau diesem auf eine der Liegen. Frank kommt mit unseren Getränken ...
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