1. Seltsame Tage #09


    Datum: 26.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bysuesse_Alexandra

    ... schön und beruhigend, dass Frank mir hilft, aber Andererseits ist es auch schwer für mich, da ich ihm ja nicht sagen kann, dass ich es bin. Und noch schwerer ist es für mich zu erkennen, dass er, nicht nur jetzt aus meiner weiblichen Sicht, sondern auch schon vorher mehr als ein Freund für mich war und ist.
    
    Am liebsten würde ich ihm jetzt einfach alles darüber sagen, was in mir vorgeht.
    
    Am liebsten würde ich noch viel mehr mit ihm machen, aber ich weiß auch, dass es ihm wohl jetzt eher schlecht geht. Und das will ich nicht ausnutzen. Auch nicht, als Frank fragt ob er hier schnell unter die Dusche springen darf und es mich schon einiges an Überwindung kostet nicht heimlich durch einen Türspalt zu spannen.
    
    Ich kann, bis in die Küche hören, wie er nach dem Duschen telefoniert und sich die Woche frei nimmt. Damit weiß es dann auch die gesamte Firma, da er ja auch bei mir im Hause arbeitet.
    
    Es ist bereits später Nachmittag und ich frage ihn, ob wir nicht irgendwo was essen gehen wollen, um aus dieser Umgebung raus zu kommen. Ich kann mich erinnern, dass mir das damals gut getan hat, als ich zuletzt jemanden verloren habe. Frank stimmt zu.
    
    Wir fahren nicht, sondern gehen zu Fuß die Straße runter und dann durch den kleinen Park. Zuerst hatte ich überlegt in das kleine Bistro von Mailin zu gehen, aber dann dachte ich, dass das wohl doch etwas seltsam wäre. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.
    
    Am Ende des Parks angekommen suchen wir nicht lange sondern setzen ...
    ... uns in das erstbeste Lokal, was dort ist. Eine Mischung aus Asiatisch und Deutsch, wie es ausschaut. Spannend. Da es hier eh einen Imbisscharakter hat, bestellen wir uns Beide eine Currywurst.
    
    Während wir warten ist Frank sehr still, wie ich ihn gar nicht kenne. Kein Wunder eigentlich, denn schließlich ist ja gerade sein bester Freund gestorben. Ich selbst bin aber auch sehr ruhig und still. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf, was die letzte Woche betrifft und wie es jetzt weiter geht.
    
    Ich weiß alles über mein Leben als Melinda und auch über Michael, was sich sehr seltsam anfühlt.
    
    Im Herbst startet mein Studium in Kunstgeschichte, nachdem ich gerade ein soziales Jahr hinter mir habe.
    
    Das weiß ich irgendwie alles.
    
    Auch sexuell kann ich mich an alles erinnern.
    
    Ich weiß genau, wie es als Micha war Sex zu haben und auch daran, wie es sich als Melinda anfühlte. Aber diese Melinda hatte noch nie Sex. Rum geknutscht hab ich und auch an zwei Situationen kann ich mich erinnern, wo ich nem Typen einen runtergeholt habe. Mehr aber nicht. Sollte es mit Frank was werden, dann würde er mich also quasi entjungfern.
    
    Diese Vorstellung ist noch verrückter.
    
    Endlich kommt unser Essen und wir schweigen irgendwie weiter, was ich aber jetzt nicht mehr aushalte.
    
    „Alles Okay?" frage ich erst mal vorsichtig.
    
    „Ja, alles gut... obwohl... eigentlich nicht."
    
    „Ich weiß. Und ich würde dich bitten, mich vielleicht etwas die nächsten Tage zu unterstützen. Wenn das für dich ...
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