1. HomoLepus 09


    Datum: 22.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... ein rosa Hase auf einem Aufsitzmäher den Rasen mähte und dabei des Öfteren seinen Arm über sich schwang, als wenn er ein Lasso darin bewegte.
    
    Wenige Minuten später wunderte ich mich dann, dass die Rasenfläche so klein war. Um sicherzugehen, dass ich auch wirklich alles erreicht hatte, drehte ich noch eine Sicherheitsrunde.
    
    Auf einmal sah ich etwas aus meinem Augenwinkel blitzen. Ich sah sofort dahin und entdeckte Sandra, die mit einer Kamera dort stand und mich fotografierte. Es hatte sich wohl die Sonne in ihrem Objektiv gespiegelt und davon kam der Blitz. Aber es störte mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Es spornte mich geradezu an einige Faxen zu machen, die ich wahrscheinlich sonst nicht gemacht hatte.
    
    Einmal fuhr ich an ihr freihändig vorbei, wobei ich meine Arme vor der Brust gekreuzt hatte und mich gleichzeitig zu ihr drehte, dann wiederum fuhr ich mit den Füßen steuernd. Die Sache mit dem Kopfstand vergessen wir mal lieber wieder. Zumal ich danach wohl ziemlich dumm ausgesehen hatte, als ich hinter dem Mäher hinterher rennen musste. Aber alles in allem war es wohl recht amüsant für Sandra, denn sie hielt die ganze Zeit ihr Tele auf mich gerichtet.
    
    Irgendwann war der Rasen dann aber doch kurz genug. Man durfte es sicher nicht übertreiben und ich wollte ihn nicht ganz verderben. Also stellte ich den Mäher neben dem Schuppen ab und kam zu Sandra herüber, die immer noch dabei war, ihre Kamera auf mich zu richten. Erst als ich direkt vor ihr stand, ließ ...
    ... sie diese sinken und lächelte mich an. Dann besah sie mich von oben bis unten und musste lachen. Als ich dann an mir selber heruntersah, wusste ich auch warum.
    
    Der untere Teil meiner Beine war fast vollständig grün geworden. Zumindest hatten sich unzählige Stummel und Stückchen von Grashalmen in das Fell gesetzt und hielten sich dort hartnäckig fest. Ich versuchte sie einmal aus dem Fell zu streichen, aber das funktionierte nicht. Doch nicht nur meine Beine waren von der Verwandlung betroffen, sondern mein ganzer Körper. Oben zwar nicht so stark, aber überall hing das Zeugs fest. Es würde schwierig werden, es alles aus dem Fell zu bekommen. Aber das machte ja nichts. Ich hatte ja noch welche zum Wechseln.
    
    Ich ging an Sandra vorbei und wackelte mehr als aufreizend mit der Blume, was ein erneutes Klicken zur Folge hatte. Sie fotografierte also auch das und ich tat alles, damit sie noch ein paar Fotos schießen konnte. Bis ich dann im Haus verschwand, klickte es mindestens noch zehn Mal.
    
    Schnell ging ich nach oben und wechselte das Fell. So fühlte ich mich besser. Ich wollte ja ein sauberer Hase sein und nicht so ein Drecksding. Dann ging ich wieder nach unten. Sandra saß auf mich wartend am Tisch und lud mich dazu ein, mit ihr zu speisen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen den ich hatte Hunger.
    
    Eine dreiviertel Stunde später waren wir endlich fertig und Sandra deutet mir an, dass ich mein natürlich aussehendes Hasenfell anziehen sollte. Das hätte sie mir allerdings ...
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