1. Die Schwesternschaft der Elfen 02


    Datum: 04.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byMelly1986

    Die Schwesternschaft der Elfen
    
    Der Weg ins Licht
    
    Ich war zu einer Elfe geworden. Nachdem mich Yivanna dazu verwandelt hatte, waren wir noch drei weitere Tage in der Höhle geblieben. Wir haben uns immer und immer wieder geliebt, und obwohl wir kein Essen hatten, und uns nach jedem Akt verschwitzt und erschöpft in die Arme sanken, fühlte ich mich von Mal zu Mal kraftvoller. Ich war von einer Kraft und Energie erfüllt, wie ich es noch niemals gefühlt hatte. Den Grund dafür sollte ich später erfahren. Wenn wir uns nicht vereinten oder schliefen, erzählte mir Yivanna wie es für mich weiter gehen würde. Sie erzählte mir von dem Ritual der Erweckung, das direkt nach der Wandlung folgen würde. Es war die offizielle Aufnahme in die Schwesternschaft.
    
    Normaler Weise wurden die zukünftigen Elfen schon als Kinder ausgewählt. Jahrelang wurden sie darauf vorbereitet verwandelt zu werden. An ihrem achtzehnten Geburtstag wurden sie von den Elfen abgeholt, und zu der Quelle gebracht. Sie betraten sie als Menschen, und verließen sie als Elfen. So war es jedenfalls früher einmal, als die Menschen noch dem alten Glauben huldigten und Elfen noch in ihrer Mitte erwünscht waren. Ich erfuhr, dass meine Großmutter auch auserwählt war, doch als sie vierzehn Jahre alt war, setzte sich die neue Religion durch, und alle Elfen wurden vertrieben und verteufelt. Seither wandelten sie nur noch selten und im Geheimen in der Menschenwelt. Seit fast siebzig Jahren, war kein neues Blut der Elfenschaft ...
    ... hinzugefügt worden, bis ich kam.
    
    Als die drei Tage vorüber waren, schwammen wir wieder durch den kurzen Tunnel zum See. Ich war noch nicht am Ufer angelangt, als ich durch die Oberfläche verschwommen einige Gestalten erkennen konnte.
    
    Wir wurden am Ufer erwartet, von einer Elfe in prachtvollen Gewändern. Obwohl sie nicht älter als Yivanna aussah, fast noch zierlicher und zerbrechlicher, strahlte sie eine Würde und Weisheit aus, wie es nur Jahrhunderte Lebenszeit konnten. Direkt dahinter standen zwei Elfen in schmuckvollen, weißen Rüstungen die lange Lanzen mit sich führten. Im Hintergrund stand Ragina.
    
    Yivanna sprach die Prachtvolle an: „Meine Königin! Es erfreut mein Herz euch zu sehen!"
    
    In ihrer Stimme schwang wirkliche Freude, aber auch Demut und Schuldbewusstsein. Doch sie kniete nicht nieder, sondern senkte nur kurz das Haupt und umarmte die Königin kurz.
    
    „Yivanna, auch mein Herz ist erfreut!" Dies schien wohl die offizielle Begrüßung zu sein. Die oberste Elfe schaute zu mir rüber, und mir wurde plötzlich bewusst, dass ich immer noch nackt war, immer noch die leuchtenden Symbole auf meinem Körper, die das Wasser und die Zeit unbeschadet überstanden hatten. Doch trotz meiner Nacktheit, schämte ich mich nicht, sondern war eher stolz auf den wunderschönen Körper, den ich geschenkt bekommen hatte.
    
    Die Königin sprach zu Yivanna, während sie mit einem Finger die Linien auf meinem Körper nachfuhr, was mir einen leichten Schauer verursachte: „Ragina hat also recht ...
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