Der Club …
Datum: 04.08.2025,
Kategorien:
Deine Geschichten
Autor: Alias Jorgson
... an dieser Stelle besser aus – das führe zu weit.
Wir wurden von einer auffällig geschminkten, knapp fünfzigjährigen Frau in Unterwäsche, in sogenannten „aufreizenden Dessous“, empfangen. Diese sollten wohl eine erotisierende Ausstrahlung haben, aber das haute nicht hin, es wirkte aufgesetzt und ein bisschen lächerlich. Fehl am Platz kann man nicht gerade behaupten, scheint dies doch die Standarduniform in bundesdeutschen Swingerclubs zu sein. Wir wurden gefragt, ob wir denn schon mal da gewesen seien, und als wir verneinten, fragte sie weiter, ob wir denn je schon mal einen Club besucht hätten.
Als wir auch das verneinten, bekamen wir eine kurze Einführung in die Clubregeln und waren so schlau wie zuvor, hatten wir diese doch schon im Internet lesen können. Sie nahm uns dann noch ein bisschen Geld ab und zeigte uns den Umkleideraum. Gut, denn in meinem Geschäftsanzug war ich eindeutig overdressed, eine Schnellfickerhose aus Ballonseide wäre passender gewesen. Das jedenfalls schien mir so, als ich beim Eintreten schon mal freies Blickfeld auf den Bereich der Bar und der „Kennenlernecke“ hatte werfen können. Bei dem anwesenden Publikum bestand zumindest nicht die Gefahr, dass ich sie je hätte im normalen Leben treffen können, selbst dann nicht, wäre der Club in meiner Heimatstadt ansässig gewesen. Wo verstecken sich solche Leute bloß tagsüber?
Die Nervosität, als wir an der Bar Platz genommen hatten, hielt sich demnach auch in Grenzen, ich begann, dies als lustiges ...
... Abenteuer abzuhaken, und machte uns etwas zu trinken. Ulrike und ich saßen, mittlerweile auch in Unterwäsche, an der Bar und rauchten und tranken und starrten die anderen Besucher an. Viel gab es nicht zu sehen, denn der Club war mager besucht. Wer geht schon an einem Dienstagabend in einen Swingerclub? Im Umkreis von 200 Kilometern war dies sowieso der Einzige, der geöffnet hatte. Zwei, drei recht verlebte Frauen, in ihrer Anmutung unklar, ob Bedienstete des Clubs, Freundinnen oder Hobbyhuren, waren an der Bar und unterhielten sich. Dann waren noch drei Pärchen zu sehen, teils am Buffet (nach dessen Inaugenscheinnahme ich nichts mehr essen mochte), teils in Sitzecken. Auf einem großen Fernseher an der Zimmerdecke lief ein stummer Hardcoreporno. Au weia, wenigstens war er stumm, dennoch blicken alle hin und wieder dorthin. Was sollte man auch sonst anstellen?
Ulrike legte mir eine Hand auf den Oberschenkel, allerdings war ich noch nie weniger in Stimmung gewesen, zu ficken, als in dem Moment. Ich schlug vor, wir sollten mal einen Rundgang durchs Haus machen. Ach ja, noch etwas ist bei allen Swingerclubs gleich, die Terminologie, als da wären: Der „Barbereich“, die Spielwiese(n), den Nassbereich, ... Wie man sieht, scheint jeder Clubbetreiber dem ganzen einen „witzigen“, verruchten oder verharmlosenden Touch geben zu wollen. Da diese alle gleichgeschaltet sind, kommt eben jene von mir genannte Aufzählung dabei heraus. Vielleicht haben sie aber auch nur alle voneinander ...