1. Ich, der Roboter?


    Datum: 26.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNNNM

    ... zurücksetzt. Und da am Montag Feiertag ist, wird dies kaum vor Dienstag sein."
    
    Julia merkte, dass die Wut wieder in ihr hochkochte, aber sie unterdrückte sie. "Bis Dienstag können wir also ihr Aussehen nicht ändern?"
    
    "Ich fürchte, nein."
    
    "Und das Ding ist eine Roboter-Haushaltshilfe? Sie kocht und putzt, und nicht mehr?"
    
    "Ich gehe auch mit Hunden Gassi", ließ sich die Automaid 5000 vernehmen. "Außerdem kann ich als Babysitter eingesetzt werden, oder einfache Reparaturen durchführen. Ich kann..."
    
    "Danke!" unterbrach Timo sie. "Nein, sie ist nur ein Haushaltshilfe, Julia, nichts mehr."
    
    "Naja, schätze, ein Wochenende kann ich mit einem zweiten Ich leben."
    
    "Super! Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe. Wirklich! Es sollte eine Überraschung für dich sein."
    
    "Na, die ist dir auf jeden Fall gelungen," stellte Julia fest. "Naja, ich muss mich jetzt ans Abendessen machen. Ich habe noch nicht mal angefangen..."
    
    "Kein Problem," antwortete Timo. "Wir haben jetzt ja einen Roboter. Wollen wir nicht mal testen, wie gut sein Koch-Programm ist?"
    
    Julia war sich gar nicht sicher, ob eine plumpe Maschine so gut kochen würde, wie sie, aber andererseits, so dachte sie sich, käme es wohl auf einen Versuch an. Sie hatte sowieso keine Lust, in der Küche zu stehen.
    
    "Ok. Aber vorher stecken wir sie noch in ein paar hübsche Kleider. Dass sie nackt ist, das will ich auf keinen Fall. Und wenn sie schon aussieht wie ich, dann will ich auch, dass sie halbwegs ...
    ... gut aussieht."
    
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    Eine Stunde später kratzten Timo und Julia die Reste des besten Abendessens von den Tellern, dass sie je gehabt hatten.
    
    "Ich muss zugeben," sagte Julia, "das war gar nicht schlecht. Also wenn das das Ergebnis ist, werde ich es wohl überstehen, nicht selber kochen zu müssen."
    
    "Und das beste ist, dass wir jetzt Zeit für einander haben, und uns um den Abwasch keine Gedanken machen müssen."
    
    Timo stand auf, kam um den Tisch auf Julia zu, nahm mit einer galanten Bewegung ihre Hand und zog sie hoch. "Wir können machen, wozu wir Lust haben..."
    
    Julia wusste nur zu gut, was er damit andeuten wollte, und wie sonst auch, hatte sie gar keine Lust dazu.
    
    "Ich weiß, Liebling", sagte sie, "Aber wollen wir uns nicht lieber ganz gemütlich mit einem Glas Wein vor den Fernseher setzen und einen entspannten Abend zu zweit verbringen? Ich fühle mich immer noch ziemlich erschöpft von der ganzen Arbeit heute Vormittag und Nachmittag und könnte etwas Ruhe gebrauchen."
    
    "Wie du willst," antwortete Timo und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen.
    
    Und so verbrachten die beiden den Abend auf dem Sofa und schauten, aneinander gekuschelt, ein eher langweiliges Abendprogramm auf verschiedenen Kanälen, während die Automaid 5000 ihnen dienstbeflissen und stets freundlich lächelnd die Weingläser nachfüllte. Timo war mit der Auswahl der Weine sehr zufrieden, auch wenn Julia fand, dass ihr Wein einen seltsamen Beigeschmack hatte.
    
    Sie wurde immer ...
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