Die Fickinger 03
Datum: 24.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bygaldranorn
... Wunden, die sich quer über seinen Oberkörper und die Arme zogen, auf ihrem Bett gelegen und sie aus glimmenden Augen hungrig angesehen hatte, war Runa ein Rätsel.
„Was tust du hier?!"
Runa wollte verärgert klingen, doch so ganz gelang es ihr nicht, das Herzklopfen aus ihrer Stimme zu verbannen. Ärgerlich biss sie sich auf die Unterlippe, starrte Vicke dabei finster an. Wenigstens das konnte sie. Wenn sich auch der Rest ihres Körpers gegen sie verschwor, um mit Vicke gemeinsame Sache zu machen.
„Ich... brauchte Abstand, die Luft im Dorf wird mir zu stickig. Und ... und ich wollte dich sehen", gestand Vicke und wich ihrem bitterbösen Blick verlegen aus. Ihm behagte gar nicht, wie sein Körper auf Runas Zorn reagierte...
„Mich?" Runa lachte spöttisch auf. „Hast du etwa schon genug von Freya?"
Im selben Moment, wo es ausgesprochen war, wünschte Runa, sie könnte es umgehend zurücknehmen. Wenn Vicke nicht längst herausgefunden hatte, wie es um Runas Herz stand, dann würde er es spätestens jetzt erfahren haben. Das hatte sie ja wieder einmal gut gemacht! Wütend auf sich selbst, wollte Runa Nerthus die Hacken ihrer nackten Füße in die Seiten drücken, doch in dem Moment griff Vicke ihr ins Zügelseil. „Du weißt es also."
Er klang einen Moment dunkel. Sein leerer Blick war auf eine Stelle an Nerthus' tiefbraunen Hals gerichtet, doch dann hatte Vicke sich wieder gefangen. Runa schluckte hart, bevor sie langsam nickte.
„Ja. Freya wollte mich vor einigen Tagen ...
... sprechen, wegen etwas, um das ich Ågot für sie bitten sollte - ..." Runa hustete verlegen und wich seinem Blick eilig aus. Aber sie musste es gar nicht aussprechen, Vicke wusste auch so von Freyas panischer Angst, ein Kind empfangen zu haben. Wieso sie allerdings nicht selbst zu Ågot gegangen war, konnte er sich nicht erklären... aber es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Etwas Anderes erregte seinen leidenschaftlichen Zorn.
„Und dann hatte sie nichts besseres zu tun, als dir zu berichten, dass ich mit ihr...?!" Nun sah Vicke sie doch an, vorwurfsvoll und eine Spur verärgert. In seinem Blick glomm ein tiefdunkler Schimmer, der Runa warm werden ließ.
„Es kann dir doch egal sein, was ich darüber denke!" Runa wollte Vicke den Zügel wegreißen, aber er war erneut schneller. Noch ehe Runa das Seil aufnehmen konnte, hatte Vicke es losgelassen und war einen Schritt zurückgetreten. Seine Schultern waren gestrafft und die zu Fäusten geballten Hände zitterten. „Und was, wenn es mir das nicht ist?"
Er hielt Runas finsterem Blick stand, bis Runa schließlich als Erste wegsah. Was sollte das heißen? War das eine hinterhältige Finte von ihm? Oder meinte er wirklich ernst, was sich kribbelnd und durchsetzt von albernen Hoffnungsschaudern in Runa breitmachen wollte? Nein, es hatte zu sehr geschmerzt, als Freya ihr von ihrem Abenteuer mit ihm vorgeschwärmt hatte... wie einfühlsam und doch hemmungslos er es ihr besorgt hatte... Runa wollte auf keine Falle von ihm hereinfallen, und sei sie ...