1. Der Pornograf XI - 07


    Datum: 29.03.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byrokoerber

    ... forderte Nikita uns auf, für heute mit dem Arbeiten aufzuhören.
    
    „Oh", stöhnte Egon ein wenig. „Dann müssten wir erst einmal unsere Wohnung beziehen, um an die Koffer dran zu kommen. Wieder in der gleichen Scheune wie das letzte Mal?"
    
    „Ja", sagte Nikita lachend. „Jetzt sind sogar die Türen verschließbar und ihr wohnt dort alleine."
    
    „Scheune?", fragte Lis. „Wir haben hier doch ein Zimmer mit Bad frei."
    
    „Das ist doch aber euer Reich", gab sich Nikita etwas überrascht.
    
    „Da laden wir Britta und Egon einfach ein", bestimmte Lis.
    
    Nun war mir endgültig klar, mein Rabenaas hatte einen Plan und der hing mit Britta und Egon zusammen. Es war
    
    ihr
    
    Kurzurlaub. Den wollte ich ihr keineswegs vermasseln.
    
    „Von mir aus spricht nichts dagegen. Aber was das Baden angeht, Nikita, brauchen wir da unbedingt Badesachen? Du weißt doch in Italien ..."
    
    „Ich fürchte, hier wurde schon immer nackt gebadet", konnte sich Nikita gerade noch ein Lachen verkneifen. Im Übrigen sind nur Leute aus dem Fotopark dort. Die werden auch beim Anblick zweier reifer Fotografen kaum in Ohnmacht fallen. In einer viertel Stunde also vor dem Haus. Bitte leger anziehen, es ist ein ländliches Vergnügen."
    
    Egon ging nach unten, den Koffer hochzuholen und Britta begab sich mit Lis in ihr neues nobles Schlafzimmer. Ins Bad ging ich natürlich nicht mit, aber Lis. Ich hörte nur noch ein lautes Juchzen, da konnte ich auch in unser Bad. Der Apfelsaft, den wir den Nachmittag über tranken, wollte ...
    ... wieder ins Freie.
    
    ***
    
    Der Abend fing ja gut an. Zwei große Leiterwagen, mit je zwei Pferden davor, warteten unten am Hauseingang. Der erste Wagen war bereits mit fröhlichen jungen Damen besetzt, im Zweiten fanden wir sechs gerade noch Platz, neben weiteren Damen, dann zuckelten wir los. Es ging erst über den Blaubasalt, das ruckelte ganz ordentlich, leise war es auch nicht gerade.
    
    „Das Wasser ist nicht ganz klar, aber sonst absolut sauber. Der letzte Regen ...", war Nikita sich am entschuldigen.
    
    „Meinst du, das Meer in Italien macht da eine Ausnahme?", beruhigte ich sie.
    
    Nebenbei musterte ich schon einmal die paar mit uns fahrenden Models. Hübsch, unverkrampft, offen für so manchen Blödsinn, war mein erster Gedanke. Schweinehund war derselben Meinung. Zum Glück zog er sich wieder zurück.
    
    „Auch das Abendessen wird eher etwas ländlich", begann Nikita schon wieder sich zu entschuldigen.
    
    „Ach halt doch die Klappe", wies ich sie zurecht. „Wir wussten sehr wohl, was uns hier erwarten könnte. Mit so etwas kommen wir bestens zurecht. Wir gehören nicht zu der Klasse der verwöhnten Snobs, sondern zu den Menschen, die genießen können, was sie angeboten bekommen. Dazu haben wir auch 'nen Mund, um zu maulen, wenn uns etwas nicht passt. Schließlich sind wir ja hier, um zu helfen."
    
    Dass ich jetzt von Nikita einen Kuss auf die Wange bekam, nahm ich zwar erfreut zu Kenntnis, verstehen tat ich es aber nicht. Mohammed lächelte nur.
    
    Nach etwa zwanzig Minuten waren wir ...
«1234...7»