1. Die Fickinger 02


    Datum: 06.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bygaldranorn

    ... hinterrücks erschlichenen Sieg feierte. Diese - ... diese Ausgeburt der Höllen!
    
    Ihres stolzen Schiffes beraubt, waren die Starken Männer vom tosenden Sturm, der überflüssigerweise auf hoher See getobt hatte, an die nächstbeste Küste gepeitscht worden. An diesen menschenverlassenen Fleck auf Erden. Halvar sah sich finster um. Bis auf den unwegsamen Strand, der sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte, gab es hier nichts.
    
    Die Starken Männer lagen einzeln verstreut hier und da rücklings im knöcheltiefen Wasser, umspült von der nahenden Flut, oder hatten sich in kleinen Gruppen versammelt und redeten leise aufeinander ein. Niedergeschlagenheit breitete sich über sie wie ein schwarzer Schatten. Sie waren verloren.
    
    Aber damit hätte Halvar irgendwie zurecht kommen können. Auch damit, dass sie nicht wusste, ob und wenn, wie sie jemals wieder von hier fortkommen würde. Aber nicht damit, dass ein Teil seiner Mannschaft fehlte!
    
    Halvars Blick streifte seine Männer. Gorm und Ulme liefen umher, um angespültes Holz aufzusammeln. Urobe sah ihnen dabei hoffnungslos den Kopf schüttelnd zu. Der alte Mann schien erschüttert, aber gefasst. Im Gegenteil zu Faxe, der wie ein Häuflein Elend im Sand saß und hemmungslos heulte.
    
    Die einzigen, die fehlten -- Halvars Kehle zog sich schmerzhaft zu -- waren Tjure, Snorre... und Wickie.
    
    Niemand hatte sie gesehen, seit es ihnen irgendwie gelungen war, vom sinkenden Schiff zu fliehen. Sie galten als vermisst unter den Starken Männern. ...
    ... Aber jeder wusste, was das wirklich bedeutete: es gab keine Hoffnung darauf, dass sie es geschafft hatten.
    
    Halvar stieß einen animalischen Laut aus, der alles im näheren Umkreis von einigen hundert Schritten in seinen Grundfesten erschütterte und der von Halvars Schmerz über den Verlust kündete. Sven hatte ihm nicht nur sein Schiff genommen in der vergangenen Nacht. Er hatte ihm auch das entrissen, was Halvar trotz allem am Wichtigsten war: seinen einzigen Sohn.
    
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    „Nach Dänemark", gab Snorre ganz offen zu und genehmigte sich noch einen kräftigen Schluck aus dem Trinkhorn.
    
    Tjures harter Tritt traf ihn keinen Atemzug später genau da, wo es am meisten schmerzte. Snorre heulte beleidigt auf, verstummte jedoch umgehend, kaum dass Tjures finsterer Blick den seinen streifte. 'Mit deiner rohen Gewalt schadest du doch nur dir selbst', dachte Snorre grummelnd und wandte den Blick als Erster ab. Selbst Schuld, Tjure.
    
    „So, Dänemark. In der Tat interessant." Die imposante Erscheinung, der Snorre so freimütig das Ziel der Wikinger preisgegeben hatte, nickte langsam.
    
    Sie saßen im Langhaus um den Lehmofen, in dessen runden Wänden ein wärmendes Feuer munter vor sich hin prasselte. Ab und an knackte einer der glühenden Holzscheite und Funken stoben auf. Der helle Feuerschein malte verzerrte Schatten in die Gesichter der drei Männer. Snorre mied eifrig den Blick auf ihren Gastgeber. Er war ihm nicht geheuer...
    
    „Nein, eigentlich gar nicht", versuchte Tjure mit ...
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