1. Der Schmied aus Intal


    Datum: 17.12.2018, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... vorbestimmt, dass der älteste Sohn den Hof erbte. Er bekam von Vater mehr beigebracht. Dieser war es, der später mit Vater in den weit entfernten Ort fuhr, um alles über Geschäfte zu lernen. Die anderen Kinder wurden nicht mitgenommen. Für uns gab es den Hof und nichts als den Hof. Ab einem bestimmten Alter wurde mit dem Sonnenaufgang aufgestanden, mit dem Untergang machte man sich für die Nacht fertig. Kerzen waren viel zu teuer und somit beendete die Dunkelheit alle Tätigkeiten von Vater, Mutter, den Knechten und Mägden.
    
    Im Winter war ehedem nicht viel zu tun. Mutter und die Mägde saßen hauptsächlich in der riesigen Küche und saßen an den Spinnrädern oder dem Webstuhl. Das Klappern und Surren der Spindeln und des Webstuhls kann ich heute noch in meinen Ohren hören. Sie saßen gerne hier, es war der einzige warme Ort im Haus. Der Ofen lief die ganze Zeit, um zu backen oder kochen. Diese Wärme strahlte in den Raum ab. Wenn wir Kinder klein waren, spielten wir hier mit allem, was es gab.
    
    Es gab nicht viel. Das wenige Spielzeug, das wir hatten, bildete schon jetzt ab, was aus uns werden sollte. Dieses Spielzeug war nicht gekauft, dafür gab es kein Geld und ich weiß nicht, ob man es kaufen konnte. Das, was wir hatten, war von Veit, einem der Knechte geschnitzt worden. Wenn draußen nicht gearbeitet werden konnte, zum Beispiel ein Schneesturm über das Haus fegte und es nichts anderes zu tun gab, setzte sich Veit zu uns Kindern in die Küche und begann für uns zu schnitzen. Wir ...
    ... Jungen bekamen ein Tier geschenkt. Entweder eine Kuh, ein Pferd oder was, was ähnlich aussah. Für die Mädchen schnitzte er Puppenköpfe, aus denen meine Schwestern, mithilfe von Stoffresten oder anderem, ganze Puppen machten.
    
    Veit war ein Baum von einem Mann, ruhig und zu uns Kindern freundlich. Im Gegensatz zu Mathes, dem zweiten Knecht. Er war ein Hitzkopf, mit nichts zufrieden und konnte mit uns Kindern nichts anfangen. Aber das musste er auch nicht. Er kam nur ins Haupthaus, wenn der Lohn ausgezahlt wurde. Sonst verbrachte er seine freie Zeit in der Baracke für die Knechte. Wir Kinder mochten ihn nicht, das beruhte auf Gegenseitigkeit.
    
    Die Jahre vergingen und ich wuchs langsam heran. Mein Pech war, dass mein Körper nicht wollte, wie er sollte. Er blieb schwächlich, während meine Brüder zu Kerlen heranwuchsen, die das waren, was Vater brauchte. Selbst mein jüngerer Bruder, der zwei Jahre nach mir geboren war, überholte mich in Kraft und Größe.
    
    Meinen Brüdern blieb dies nicht verborgen und sie begannen mich, zu hänseln.
    
    „Schaut euch den an, der arbeitete wie ein Mädchen und sieht genauso aus!“, riefen sie mir zu. Ging ich mit ihnen in den Wald Bäume fällen, waren sie es, die die dicksten Bäume aussuchten und in wenigen Stunden umhauten. Ich bekam ein Beil in die Hand gedrückt, um die Äste und Borke von den Stämmen zu entfernen.
    
    Meine Brüder lachten und neckten mich, wo es ging. Oft stellten sie mir ein Bein oder mir fiel zufällig was auf den Kopf. Selbst beim ...
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