1. Thao 08


    Datum: 24.12.2018, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    1. Die Überraschung
    
    „Wie fandest du die beiden?"
    
    Thaos Stimme spiegelte ihre Begeisterung wider. Karl aber dachte angestrengt nach. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte.
    
    „Ich finde, sie waren freundlich und nett, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihnen."
    
    Sie sah ihn überrascht an.
    
    „Warum glaubst du das?"
    
    Thao war bestürzt über seine Einschätzung. Karl legte ihr seine Hand auf die Hüfte.
    
    „Ich irre mich bestimmt, es war halt ein Gefühl."
    
    Sie sah ihn ungläubig an.
    
    „Kannst du nicht etwas präziser werden?"
    
    Karl wusste nicht, wie er es ihr sagen sollte, ohne dass ein falscher Verdacht bei ihr entstehen würde.
    
    „Lassen wir das Thema, Thao! Dir macht es Spaß, die Bilder sind toll. Ich freue mich für dich."
    
    „Warte mal! Da steht jetzt nichts zwischen uns, oder?"
    
    Ihre braunen Augen fixierten ihn, energisch strich sie durch ihre Strähnen. Karl nahm sie in den Arm.
    
    „Scheiße! Wie könnte es das? Ich liebe dich doch!"
    
    Sie sah ihn nachdenklich an.
    
    „Wirklich, oder?"
    
    Sie fühlte sich scheiße wegen dem, was er gesagt hatte. Sie konnte nicht nachvollziehen, warum er so über Bernard und Sylvia dachte. Sie sah auf seine Hand hinunter. Sie war so unglaublich enttäuscht von ihm. Hatte er solche Probleme mit ihrem SM? War es das?
    
    Karl spürte, wie sehr er sie verunsichert hatte. Er war sensibel genug, um ihre Gedanken zu erahnen.
    
    „Ich freue mich auf unser kleines Event."
    
    Sie sah ihn nachdenklich an.
    
    „Ist das wirklich so? Oder sagst ...
    ... du das nur, um mich zu beruhigen?"
    
    Karl atmete aus.
    
    „Thao! Ich habe natürlich Schiss vor Deinen Quälereien. Aber ich kriege bei dem Gedanken schon einen Harten, wenn ich an dein Outfit denke."
    
    Sie grinste und fasste ihm prüfend in den Schritt.
    
    „Da hast du jetzt aber mal Schwein gehabt!"
    
    Er lachte.
    
    „Wollen wir nach Hause gehen?"
    
    Ihr Blick war erwartungsvoll.
    
    Er schüttelte den Kopf.
    
    „Komm! Ich zeige dir jetzt auch mal was Geiles."
    
    Er führte sie zur nächsten U-Bahnstation, verriet ihr aber nicht sein Ziel.
    
    Sie stiegen in einem abgelegenen Viertel aus, in dem Thao zuvor noch nie gewesen war. Kleine Häuschen drängten sich aneinander, mit noch kleineren Gärtchen davor.
    
    „Das hier gehört einer alten Genossenschaft. Nicht gerade ein großzügiges Wohnkonzept, ich weiß."
    
    Karl durchschritt zielstrebig eine Pforte und ging zwischen zwei kleinen Häuschen hindurch in einen Hinterhof.
    
    „Wahnsinn!"
    
    Thao war verblüfft. Eine große Grünfläche breitete sich vor ihnen aus. Obstbäume, ein kleiner See und dazwischen etwa fünfzig, zumindest 2 Meter hohe Steinskulpturen, jede davon mit sehr abstrakten Motiven, sohin Unikate.
    
    „Franz!?"
    
    Ein dicker, gemütlicher Herr mit Baskenmütze und einer kurios wirkenden, roten Fliege drehte sich zu den beiden Jugendlichen um.
    
    „Ah! Der Karl! Grüß dich! Wen hast denn da mitgebracht?"
    
    Karl stellte Thao vor, sie sah unsicher aus und wusste nicht, was ihr Freund beabsichtigte. Sie hatte ein seltsames Gefühl im ...
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