1. Thao 08


    Datum: 24.12.2018, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... interessiert dabei zu. Sie war wirklich sehr detailliert bearbeitet worden, bis zu einzelnen Hautfalten des herausgebildeten Gesichts hin.
    
    „Wer wird das?"
    
    Franz unterbrach seine Arbeit und hob den Kopfhörer an.
    
    „Waaaas?"
    
    Thao wiederholte ihre Frage.
    
    „Wer das wird?"
    
    Der Alte grinste.
    
    „A Mischung zwischen dem Andreas Hofer und dem Michael Jackson. Passt irgendwie. Findst net?"
    
    Erst jetzt fiel ihr seine bayrische Mundart auf. Sie lachte und hob den Daumen.
    
    „Sehen wir sie uns an?"
    
    Karl sah Thao fragend an.
    
    „Klar! Die schauen super aus."
    
    Karl nahm sie bei der Hand und führte sie über das Grün.
    
    „Dort hinten sind die Musiker. Mal sehen, welche von ihnen du erkennen kannst."
    
    Sie seufzte.
    
    „Ich kenne mich doch da gar nicht aus."
    
    Thao irrte sich. Stevie Wonder, Frank Sinatra, Kurt Cobain, Hendrix aber auch Bach und Mozart starrten ihnen mit steinernem Antlitz entgegen.
    
    „Warum stellt er das nicht aus? Das ist einfach großartig."
    
    Karl grinste.
    
    „Naja, er setzt sie in andere Epochen. Bach als Bandleader von Metallica und Frank Sinatra als Rapper? Das könnte manchen Leuten sauer aufstoßen."
    
    Thao war fasziniert.
    
    „Man erkennt sie an ihren typischen Posen, finde ich."
    
    Karl nickte. Franz hatte ein Gefühl für Körpersprache, unbestritten.
    
    Thao spielte mit Karls Jeansjacke.
    
    „Ich dachte schon, du wolltest mir zu einem Ersatz für Heinrich verhelfen."
    
    Der Junge war entsetzt.
    
    „Für so bescheuert hältst du mich nicht wirklich, ...
    ... oder?"
    
    Sie zeigte ihm ein verzweifeltes Gesicht.
    
    „Doch. Irgendwie schon."
    
    Karl seufzte.
    
    „Da haben wir noch einiges vor uns, oder?"
    
    Sie nickte.
    
    „Bleiben wir noch ein bisschen?"
    
    Karl lächelte und nahm sie mit nach unten ins Gras. Ihre Köpfe näherten sich einander, dann trafen sich ihre Lippen. Franz aber hatte sich ihr Bild eingeprägt und spontan ein neues Motiv in Planung.
    
    2. Ein Sonntagmorgen
    
    „Du bist schon angezogen?"
    
    Thao warf ihm einen Blick zu und nickte.
    
    „Ich konnte nicht mehr schlafen, Süßer."
    
    Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen langen Kuss. Karl wollte sie festhalten, aber sie riss sich wieder los.
    
    „Bitte, Karl! Lass mich mal, okay!"
    
    Der Junge wurde unruhig. Thao bedrückte etwas. War es der gestrige Abend gewesen? Er schloss das für sich aus, das konnte eigentlich nicht sein. Sie hatten zusammen gekocht (wenn man Brote schmieren so nennen durfte), ferngesehen und waren dann zusammen ins Bett gegangen. Sie hatten gekuschelt, aber sogar das erste Mal auf Sex verzichten können, ohne dass sich einer von ihnen gleich Sorgen machen musste. Es war einfach ein anderes Verlangen vordergründiger gewesen.
    
    „Hab ich was falsch gemacht?"
    
    Sie schüttelte den Kopf.
    
    „Wir wollten offen zueinander sein, oder?"
    
    Sie nickte und zeigte ihm das Handy.
    
    „Meine Mutter hat mich heute Nacht angerufen, dreimal hintereinander."
    
    Er sah sie fragend an.
    
    „Machst du dir Sorgen, dass ihr etwas passiert sein könnte?"
    
    Thao sah vor sich ...
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