1. Das Bangkok Syndikat


    Datum: 26.12.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... gemietet oder so. Wir spielen nur ein wenig und unterhalten uns dabei."
    
    Tom wurde blass.
    
    „Scheiße! Ich habe dich doch gewarnt. Wie viel hat sie dir schon abgenommen?"
    
    Christians Freund schien sich zu ärgern.
    
    „Beruhige dich mal! Wir haben nicht um Geld gespielt."
    
    Tom sah ihn erstaunt an.
    
    „Und warum sitzt sie dann bei dir?"
    
    Er bemerkte Noris Cocktail, dieser schien die Erklärung zu sein.
    
    „Das nenne ich mal einen billigen Abend! Pass aber trotzdem auf dich auf, Alter! Wenn was ist, ruf an. Nicht, dass sie dir was klaut."
    
    Christian schüttelte den Kopf. Er hatte nicht viel Geld mitgenommen und den Rest im Hotelsafe eingeschlossen.
    
    „Keine Angst, ich komme schon heil zurück."
    
    Tom sah ihn besorgt an. Ihm war nicht wohl dabei, den Freund und Kollegen allein zurückzulassen.
    
    „Komm lieber doch mit, Chris! Ist besser so. Du kennst dich hier einfach noch nicht aus. Die ist nicht an dir interessiert, die will nur an deine Kohle."
    
    Christian aber war schon dabei, zu Nori zurückzugehen.
    
    „Lass mich mal! Hab keinen Bock darauf, euch dabei zuzusehen, wie ihr eure Girls besteigt. Das habe ich schon zu Hause oft genug gehabt."
    
    Tom winkte ihm noch einmal zu, ging dann zu Alain und den beiden Thai-Mädchen zurück. Sie wechselten ein paar Worte, dann waren sie auch schon in der vor der Bar vorbeiziehenden Menschenmenge verschwunden.
    
    Nori telefonierte indes mit ihrem Handy, sah kurz zu ihm herüber und kehrte ihm dann den Rücken zu. Christian nahm Platz, ...
    ... hörte ihren thailändischen Kauderwelsch mit an und rief sich dabei die Warnung seines Freundes noch einmal in Erinnerung. Egal, was an diesem Abend mit ihm passieren sollte, er nahm sich vor, auf der Hut zu bleiben.
    
    „Sorry, Christian. Meine Freundin wartet auf mich, ich habe ihr gesagt, dass ich später nach Hause komme."
    
    Christian zeigte Verständnis.
    
    „Du wohnst hier in der Stadt?"
    
    Nori nickte ihm zu.
    
    „Wenn ich hier arbeite, schon. Ist günstiger."
    
    Sie deutete auf den Würfelbecher.
    
    „Wollen wir weiterspielen?"
    
    Christian sah sie nachdenklich an. Toms mahnende Worte gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf.
    
    „Kann ich dich was fragen, Nori?"
    
    Sie schien seine Unsicherheit zu spüren.
    
    „Was denn?"
    
    „Warum hast du mich angesprochen? Welchen Grund hattest du?"
    
    Ihr Blick verhärtete sich, für einen kurzen Moment kam ihm die Befürchtung, sie ertappt zu haben.
    
    „Pause? Ich will heute keinen Kunden mehr. Verstehst du mich jetzt?"
    
    Sie sah ihn aufmerksam an, spürte, dass es noch nicht alles war.
    
    Christian wich ihrem Blick nicht aus und versuchte vergebens, die Lüge in ihren Augen zu finden. Schließlich stellte er ihr eine weitere Frage.
    
    „Schläfst du mit ihnen?"
    
    Nori starrte für einen kurzen Moment vor sich hin, nickte dann aber.
    
    „Ja, manchmal schon."
    
    „Warum arbeitest du nicht? Ich meine, irgendetwas Normales?"
    
    „Für 6.000 Bath im Monat? Zwölf Stunden am Tag?"
    
    Sie schüttelte ihren Kopf.
    
    „Drei Tage, Christian."
    
    Sie hob Daumen, Zeige- ...
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