Die Mitte des Universums Ch. 20
Datum: 03.01.2019,
Kategorien:
Betagt,
Autor: byBenGarland
20. Kapitel -- Woher sie kam
Tuyet schrieb mir noch am selben Abend, wie sehr sie den Tag am Meer genossen hatte. Irgendwie war sie auch froh, dass Phuong mal gebürstelt worden war und sagte, dass wir—falls wir die Gelegenheit dazu hätten—es durchaus noch einmal mit Vu und Phuong machen könnten. Aber erst wollte sie mit mir allein sein und schlug vor, dass wir nächste Woche Kaffeetrinken gehen oder zu ihrer Oma fahren. Sie wollte auch, dass ich ihr mehr von Nguyet erzähle.
Wir hatten uns ursprünglich auf einen Tag in den Bergen geeinigt, aber es regnete stark, als wir loswollten. Dann hatten wir gedacht, erst einmal abzuwarten und in der Stadt Kaffeetrinken zu gehen, aber Tuyet hatte in letzter Minute noch eine andere Idee: Ich könnte ja einfach zu ihr nach Hause kommen. Ihre Mutter war wohl noch da, würde aber gleich mit Tuyets jüngeren Geschwistern irgendwo hinfahren, und ihr Vater war mit seinen Schwiegereltern—die eigentlich auch im Haus wohnten—in Saigon bei Verwandten. Ihre Mutter würde wohl mehrere Stunden weg sein.
So fuhr ich eine Stunde später einfach zu ihr. Jetzt, wo sie 19 war und wir uns schon über ein Jahr kannten, fanden wir beide es nicht mehr nötig, großartig Verstecken zu spielen. Ich parkte einfach vor ihrem Haus. Tuyet war Studentin, sprach Englisch, ich war der ehemalige Lehrer ihrer Freunde, und sie würde Leuten, die nachfragten, wohl erklären, dass sie es einfach interessant fand, mit mir Zeit zu verbringen. Ich hatte mittlerweile auch kein ...
... Problem mehr damit, ihre Mutter kennenzulernen.
Tuyet hatte sich schick gemacht, da sie ja davon ausgegangen war, mich in einem Café zu treffen. Ihre Bluse war weiß mit ein paar dunkelgrünen Spitzen-Applikationen an den Schultern. Ihre zarten Schlüsselbeine waren wunderschön. Dazu trug sie eine graue Dreiviertelhose aus leichtem Stoff, unter der ich ihren Slip ahnen konnte. Sie lief barfuß vor mir her, nachdem sie mich ins Haus gelassen hatte und sagte, dass ich ihre Mutter um fünf Minuten verpasst hatte.
Der Regen wirkte beruhigend. Wir standen unten in der Küche und warteten auf das Teewasser, als wir hörten, wie die Metalltür am Eingang kreischend beiseite geschoben wurde. Ihre Mutter hatte wohl etwas vergessen und war noch einmal zurückgekommen. Mit Helm, Brille, Gesichtsmaske und Regencape sah sie nicht besonders verführerisch aus, aber Tuyet stellte uns kurz vor. Tuyets Mutter reichte mir ihre Hand, in der sie allerdings ihren Schlüsselbund hielt, und ging gleich wieder. Sie rief Tuyet noch zu, sie solle mir etwas zu essen machen.
„Gut, dass wir nicht gerade am Vögeln waren," kicherten wir, als sie wieder gegangen war.
„Naja, sie ist in der Stadt," sagte Tuyet. „Sie kann jeden Moment zurückkommen. Zum Ficken müssen wir nach oben in mein Zimmer gehen."
„Ja, schon klar. Jetzt kommt sie aber wohl nicht gleich wieder," vermutete ich.
„Nee, ich glaub' nicht. Sie hat eine Menge zu erledigen. Sie hat mir vorhin gesagt, dass sie erst um Drei oder halb Vier ...