1. Die Mitte des Universums Ch. 20


    Datum: 03.01.2019, Kategorien: Betagt, Autor: byBenGarland

    ... wieder da sein wird," bestätigte Tuyet.
    
    „Meinst Du, dass es ihr komisch vorkommt, dass ich hier bin?" wollte ich wissen.
    
    „Ach, ich weiß nicht. Sie weiß, dass ich gern Englisch spreche. Sie übrigens auch. Du siehst doch auch nett und vernünftig aus. Sie hat wahrscheinlich auch schon Bilder von Dir auf Facebook gesehen. Du bist ziemlich bekannt in unserer Stadt."
    
    Mittlerweile war das Teewasser fertig, und wir nahmen alles auf einem Tablett mit nach oben. Ich bewunderte wieder ihren schönen Körper und ihre eleganten Bewegungen. Der Regen trommelte nach wie vor auf die Stadt, und alles versprach, ein gemütlicher Nachmittag zu werden. Tuyet fragte mich noch schnell, ob ich Hunger hätte—wahrscheinlich erinnerte sie sich, dass ihre Mutter sie gebeten hatte, eine gute Gastgeberin zu sein. Ich sagte ihr aber, dass wir mit dem Essen getrost noch eine Stunde warten könnten. Es war ja erst gegen Elf.
    
    In ihrem Zimmer setzten wir uns aufs Bett, nachdem wir ein paar Kissen am Kopfende aufgestapelt hatten. Es war schön, auch mal Zeit miteinander zu verbringen, ohne gleich an Sex zu denken. Es was allerdings ein wenig komisch, dass uns heute die Ouvertüre fehlte. Wir waren zwar schon allein und saßen auch bereits auf ihrem Bett, aber ich hatte irgendwie nicht das Gefühl, dass wir uns in der nächsten halben Stunde ausziehen würden.
    
    „Wie hast Du eigentlich Nguyet kennengelernt?" fragte mich Tuyet gleich.
    
    „Wir haben früher zusammen gearbeitet," sagte ich ihr. „Ich habe mich ...
    ... sofort, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, in sie verknallt."
    
    „Du bist doch aber schon etliche Jahre hier," warf sie ein.
    
    „Jaja, das ist schon eine Weile her. Fast sechs Jahre. Sie war damals erst 24, und wohl auch deshalb ist das nichts geworden."
    
    „Hast Du ihr damals gesagt, wie sehr Du sie magst?"
    
    „Natürlich. Ich habe sie auch eingeladen, mit mir Kaffeetrinken oder Essen zu gehen. Mehrmals. Aber sie hatte nie einen Freund, und ich war ihr zu alt und auch zu ‚groß', ließ sie unsere Chefin wissen, die das dann mir weitergab. Vielleicht war ich ihr auch einfach zu fett," lachte ich.
    
    „Ach, Quatsch. Und, naja, Du magst ja Deine Frau auch," mutmaßte Tuyet. „Und jetzt hast Du eben eine Affäre mit Nguyet."
    
    „In gewisser Weise ist das wohl das Beste, was passieren konnte. Meine Frau ist süßer als Nguyet und gutherziger ... wärmer," sagte ich ihr.
    
    „Wie fing Eure Affäre eigentlich genau an?" wollte Tuyet nun wissen.
    
    Es schien unvermeidlich, über Sex zu reden. Wir hatten zwar gerade erst angefangen zu plaudern, aber waren schon wieder beim Thema.
    
    „Nguyet schrieb mir eine SMS und fragte, ob wir nicht doch einmal Kaffeetrinken gehen wollen. In der Vergangenheit hatte sie mir das zwar immer abgeschlagen, aber nun wollte sie. Naja, so trafen wir uns Ende August vor zwei Jahren in dem großen alten Café, wo wir vorigen Sommer auch zweimal waren. Wir hatten uns lange nicht gesehen. Ich dachte, sie wollte einfach mal quatschen."
    
    „Und nach dem Café seid ihr in ...
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