1. Der Unter-Mieter.


    Datum: 04.01.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... Kleidungsstück, findet aber in der Eile nur das spiessige, bodenlange Oma-Nachthemd, das sie auf der Nähmaschine für den Karneval zurechtmachen wollte.
    
    Aber gut. Ok. Sie geht zur Tür, und wer steht davor, er, der Ersehnte - mit einer Blume und einer Flasche. Natürlich ist er - wie sie es ja schon bei seinem Einzug sah - gross, blond und blauäugig und hat nur eine ausgefranste Jeans an. Er sagt: "Wollte nur mal einen kleinen Antrittsbesuch machen, wenn ich nicht störe."
    
    Sie lächelnd: "Nein, Du störst überhaupt nicht, und ich find es gut, dass Du bei der Hitze oben ohne bist, kann ich ja leider nicht."
    
    "Warum nicht?" er geht zum Sofa, "ich find da überhaupt nichts dabei, - schau mich an, solltest Du auch so machen. "
    
    Er setzt sich auf das Sofa, schaut zu ihr, die noch im Gang steht. Sie: "Du musst entschuldigen. Schau, in der Wohnung bin ich meistens nackt, zumal bei der Hitze jetzt, aber als Du klingeltest, konnt ich ja nicht so zur Tür gehen, wusste ja nicht, wie Du darüber denkst, deshalb hab ich mir rasch dies übergezogen, um Dich nicht zu erschrecken, fand in der Eile nichts anderes. "Sie setzt sich auf das Sofa neben ihn.
    
    "Wenn ich ehrlich bin, dies Gewand erschreckt mich mehr, als es ein schöner Körper könnte."
    
    Sie holt den Korkenzieher, vergisst aber die Gläser, weil sie so abgelenkt ist durch ihre nasty Gedanken. Er hat ja auch immer noch die Blume in der Hand. Das findet sie rührend. Eine weisse Rose. Etwas verlegen nimmt sie sie und sucht in der ...
    ... Küche nach einer Art Vase, findet aber nur ein leeres Einmachglas, füllt es mit Wasser, lehnt sich an den Herd, atmet auf, jetzt hat sich das eine Problem also ganz von selbst gelöst, aber allerdings, - das nächste wartet schon.
    
    Wie kann sie ihn denn verführen in diesem unmöglichen Aufzug. Das geht doch nicht. Jedoch auf die Schnelle fällt ihr nichts ein, also bemüht sie sich, die Flasche zu entkorken. "Und Gläser?", fragt er, als sie wieder ins Zimmer kommt. Sie ist aber auch zu unaufmerksam, denkt eben immer an ganz etwas Bestimmtes.
    
    Dann: Sie sitzen auf dem Sofa. Small Talk über seine neue Wohnung und über das ruhige Viertel hier, da bemerkt sie ihn auf einmal, - den verräterisch feuchten Fleck mitten auf der Sitzfläche. Hoffentlich sieht er das nicht, oder greift sogar aus Versehen auch noch da hin. Männer sind ja allerdings so dumm und instinktlos.
    
    Der Wein tut seine Wirkung, und Evi beobachtet, wie dieser Blonde ihr jetzt doch dauernd oben in das Nachthemd schaut. Das macht sie noch kribbeliger, so dass sie die Schenkel nicht mehr ruhig halten kann und auch spürt, wie es unter ihr - schon wieder - feucht und feuchter wird. So uninteressiert an ihr scheint er jedenfalls nicht zu sein.
    
    Evi trinkt noch mehr Wein und beobachtet ihren Gast, wie er aufsteht, sich in ihrem Appartment umschaut. Gute Gelegenheit denkt sie und macht schnell oben am Hemd alle Knöpfe auf, es sind ja leider nicht viele, da es aus einer Zeit stammt, in der, dank dem Einfluss der Kirchen, ...
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