1. Magische Begegnung 1


    Datum: 09.01.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... Die Art, wie sie es sagte erschien mir eindeutig zweideutig.
    
    Ich bog noch einmal etwas nach, was sie schmunzelnd mit β€žJa, noch mal, aber gaaaanz vorsichtig!β€œ kommentierte.
    
    β€ž
    
    Hör auf, sonst muss ich noch lachen, und dann wird es erst recht nichts.β€œ wies ich sie im Scherz zurecht.
    
    Ich führte den Schlüssel noch einmal ganz sanft ein, drückte am Schluss etwas nach und dann ließ er sich tatsächlich drehen.
    
    β€ž
    
    So, das war´s. Aber wie oft das noch so geht, weiß ich nicht. Du solltest dir einen Neuen besorgen, und den am besten etwas sorgsamer behandeln.β€œ
    
    β€ž
    
    Natürlich, das werde ich sofort in Angriff nehmen.β€œ gab sie zurück, und salutierte zum Spaß.
    
    Dann sah sie mich mit ihrem schönsten Lächeln an und sagte: β€žDanke für deine Hilfe. Kann ich das irgendwie wieder gut machen?β€œ
    
    β€ž
    
    Hm, bei einer Tasse Kaffee vielleicht?β€œ überlegte ich.
    
    β€ž
    
    Kaffee Latte? Das wär nicht schlecht.β€œ sinnierte sie. Bei dem Wort β€žLatteβ€œ wanderte ihre Zungenspitze die Oberlippe entlang.
    
    Ich wollte schon entgegnen: Na na, wir wollen doch nicht mit der Tür ins Haus fallen!β€œ, ließ es aber sein.
    
    β€ž
    
    Ich heiße übrigens Bettina.β€œ dabei reichte sie mir die Hand.
    
    Und ich Karsten.
    
    Wir suchten uns in der Kneipenmeile einen gemütlichen, etwas abseits stehenden Tisch vor einem netten, nicht so überfüllten Restaurant.
    
    Während ich noch überlegte, was ich sagen könnte, kam sie direkt zur Sache. β€žWas machst du eigentlich beruflich?β€œ
    
    β€ž
    
    Na, Schlosser bin ich jedenfalls ...
    ... nicht.β€œ
    
    β€ž
    
    Sieht mir auch nicht so ausβ€œ, bemerkte sie mit einem Blick auf mein Sakko, das ich über dem T-Shirt trug. β€žLass mich raten. Bist du etwa so ein Nachwuchs-Bill-Gates?β€œ
    
    β€ž
    
    Nein, aber mit Computern arbeite ich natürlich auch.β€œ
    
    β€ž
    
    Oder bist du etwa einer von denen, die den Leuten das Märchen von der wundersamen Geldvermehrung erzählen und sie dabei um ihr Erspartes bringen?β€œ Das hatte einen beinahe feindseligen Unterton.
    
    β€ž
    
    Nein, auch kein Finanzdienstleister, wenn du das meinst.β€œ
    
    β€ž
    
    Gott sei Dank, beinahe hatte ich so etwas befürchtet. Also wofür bekommst du dein Geld?β€œ
    
    β€ž
    
    Werbung!β€œ
    
    β€ž
    
    Werbung?! ... Scheinwelten vorgaukeln, Konsumwünsche wecken, den Leuten mit Psychotricks das Geld aus der Tasche ziehen?β€œ fragte sie ironisch.
    
    β€ž
    
    Wenn du es so sehen willst - Ja. Aber ich sehe das schon etwas anders.β€œ entgegnete ich.
    
    β€ž
    
    Okay, musst du ja schließlich auch. Ich kann das gut verstehen.β€œ
    
    β€ž
    
    Nein, es IST anders! Wir sind so was wie der Vermittler zwischen Hersteller, Handel und Kunden. Und natürlich ist auch Psychologie im Spiel, um die Nachfrage nach etwas Bestimmten zu wecken. Was nachgefragt wird, muss auch produziert werden. Und wir kurbeln die Nachfrage an. Da hängen Arbeitsplätze dran. Und wenn es keine Werbung für Fotoapparate gäbe, dann gäbe es wahrscheinlich auch weniger Kunden für euer Geschäft. So ist das.β€œ brachte ich ein schon wenig aufgeregt hervor.
    
    β€ž
    
    Ist ja schon gut.β€œ wiegelte sie ab. β€žIch wollte dich nicht ...
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