Magische Begegnung 1
Datum: 09.01.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
... beleidigen, wenn du mir schon aus dem Schlamassel geholfen hast.“ Dann lächelte sie wieder. „Ohne dich hätte ich heute wohl wahrscheinlich noch Werbung für Schlüsseldienste studieren müssen.“
„
Und du? Was machst du, wenn du nicht im Geschäft deiner Tante aushilfst?“ wollte ich wissen.
„
Ich suche den Boden unter den Füßen und den richtigen Schlüssel für´s Schloss.“ antwortete sie vielsagend.
„
Das ist mehr ein Orakel als eine Antwort.“
„
Mehr brauchst du erst einmal auch nicht wissen.“ Und nach einer Pause fügte sie dann hinzu: „Du kannst ja versuchen, es heraus zu finden, wenn dir etwas daran liegt.“
Sie sagte es wie nebenher, aber ihre Augen verrieten sie. Es war eine Herausforderung. Es war die Frage, ob ich auf ihr Spiel eingehen würde oder nicht. Ich hielt ihrem Blick stand und sie lächelte.
Dann sprach sie weiter: „Fotoapparate und das was man damit machen kann, sind meine Leidenschaft. Insofern kommt mir der Job bei meiner Tante ganz gelegen. Ich kann ihre gesamte Ausrüstung benutzen und meine Ideen umsetzen.“
„
Du bist freischaffende Künstlerin?“
„
Ich wäre es gern, aber ich könnte wahrscheinlich nicht davon leben. Ich muss mir eher etwas Bodenständiges suchen, das sich mit diesem Hobby vereinen lässt.“
„
Und was sind das für Ideen und Projekte?“
„
Lass uns später darüber reden, wenn ich sie dir zeigen und erklären kann.“
Wir saßen eine Weile zusammen, unterhielten uns über Belanglosigkeiten, aßen etwas und ...
... tranken roten Wein.
Ein kaum zu steigerndes Glücksgefühl hatte von mir Besitz ergriffen. Es schien ein perfekter Tag zu sein, der Beste meines bisherigen Lebens überhaupt. Ich stellte mir nicht einmal die Frage, was ich denn überhaupt von dieser Frau wusste, die von einer geheimnisvollen Aura umgeben schien. Allein der Umstand, dass sie mit mir an einem Tisch saß und in dieser Weise mit mit sprach, reichte mir für dieses Glücksgefühl. Ich hielt einfach Alles für möglich und alles Mögliche für wunderbar.
Am Himmel zeichnete sich die Silhouette eines Flugzeuges am Ende eines Kondensstreifens ab. Sie sah versonnen dort hin und fragte mich, „Woran denkst du, wenn du das siehst?“
„
An Urlaub, ferne Länder, glückliche Menschen, vielleicht auch Geschäftsreisende, die....
Sie unterbrach mich mit einem gewissen Unterton: „Ein Werbefilm für ein Reisebüro also.... Die ganze Welt als ewiger Werbefilm...“
„
Nicht nur das, ich denke auch daran, wie wunderbar es ist, dass Menschen sich in die Lüfte erheben können, obwohl es die Natur gar nicht vorgesehen hat. Seit Ikarus träumten die Menschen den Traum, fliegen zu können wie die Vögel. Ewige Zeiten war es nur Phantasie, dass sich Menschen über Berge und Meere hinweg durch die Lüfte bewegen können. Aber Phantasie und Erfindergeist haben uns letzten Endes doch geholfen, den Traum vom Fliegen wahr zu machen. Ist das nicht großartig?“
„
Ja, das klingt schon besser. - Aber ihr spielt nur mit den Träumen der Menschen, um ...