1. Gurke oder Karotte?


    Datum: 14.01.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byhugluhuglu

    Carla und ich begegneten uns einige Male im Wohnheim, und ich warf ihr einige interessierte Blicke zu. Sie war klein, hatte glatte, schwarze Haare, die ihr bis auf die Schultern fielen und mächtige Titten, die sie durch tief ausgeschnittene T-Shirts betonte.
    
    Wir liefen uns auch in der Mensa oder in englischsprachen Proseminaren über den Weg, und ob-wohl sie hauptsächlich mit anderen italienischen Kommilitonen zusammen hockte, kamen wir auf einer Erstsemesterparty ins Gespräch.
    
    Sie lästerte, ohne dass ich sie darum gebeten hatte, über andere Kommilitonen und drehte sich irgendwann weg, als sie einen Schwarzen sah.
    
    »Mein Ex-Freund«, sagte sie und kicherte. »Hohl, aber gut im Bett.«
    
    »Ist er das?«, fragte ich und starrte ihm beim Vorbeigehen unwillkürlich in den Schritt.
    
    Carla nahm die Hände auseinander, als wollte sie mir vom letzten Angelglück erzählen und die Ausmaße der Forelle anzeigen. Neidvoll schätzte ich den Abstand zwischen ihren Händen auf 25 Zentimeter.
    
    Im Laufe des Abends verloren wir uns aus den Augen und ich verbrachte viel Zeit damit, vergeblich einer sehr attraktiven aber für mich unerreichbaren Brünetten nachzustellen. Was ich auch tat -- meine Anmache zündete bei ihr nicht, kein Blickkontakt elektrisierte sie und der übliche Versuch, über die Abgrenzung zu all den anderen oberflächlichen Studenten bei ihr zu punkten, war ein totaler Schlag ins Wasser. Am Ende der Nacht ging ich allein nach Hause.
    
    Im Supermarkt traf ich Carla das nächste ...
    ... Mal, an der Gemüsetheke. Ein Ort, der auf der Landkarte meiner Ernährung einen weißen Fleck bildete. Tomaten gehörten auf die Pizza. Ich stupste sie im Vorbeigehen an und bei den Salatköpfen schlug sie mir einen Beutel Tomaten an die Hüfte.
    
    »Ihr Deutschen seid so einfallslos. Hier gibt es nur eine Sorte Tomaten und zwei Salatarten. Aber dafür alles doppelt. Was soll das mit dem Bio-Dingsbums?«
    
    Ich versuchte ihr die Idee von herkömmlicher und biologischer Landwirtschaft zu erzählen, doch sie wollte mich nicht verstehen. Statt dessen hielt sie eine Biogurke neben eine spanische Zuchtgurke.
    
    »Guck, das hier ist die spanische Version. Dick und lang. Und das hier die deutsche Biogurke. Kurz und dünn. Und jetzt sag mir, was besser ist.«
    
    »Es kommt doch hier nicht auf die Größe an.«
    
    Sie lachte herzlich. »Natürlich tut es das.«
    
    »Ich verstehe.« Ich nahm die Hände auseinander, wie sie am letzten Wochenende auf der Party. »25 Zentimeter.«
    
    Gespielte Empörung. Ich spürte ihre Augen auf mir ruhen und wusste, dass ich jetzt mehr hatte, als nur ihre Aufmerksamkeit. Ich hatte eine Chance.
    
    Ich zeigte auf die Gurke. »Soll das heißen, du bist gerade solo?«
    
    Wieder lachte sie, lachte sogar so herzlich, dass andere Kunden zu uns herüber sahen.
    
    »Ich wollte eigentlich für meine Mitbewohnerin kochen.«
    
    »Ah, deshalb zwei Gurken.«
    
    Ihr Lachen perlte wieder durch die Supermarktgänge.
    
    »Hast du heute Abend schon was vor?«
    
    Carla wohnte in einem anderen Gebäude in einer ...
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