1. Gefährliche Ermittlung - Teil 02


    Datum: 16.01.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byMagneticman

    ... abgeschlossen war?
    
    Wider erwarten schlief Marie ruhig und traumlos. Als sie am nächsten Morgen erwachte, blieb sie noch einige Minuten liegen und dachte nach. Sie fühlte sich klar und ausgeruht, trotz des ungewohnten Zimmers um sie herum. Ein schlechtes Gewissen hatte sie nicht, was sie selbst nicht fassen konnte. Das führte sie zu mehreren Erkenntnissen.
    
    Überlegung eins: Der Fall entwickelte sich viel besser als erwartet, sogar erhofft. Dass sie in nur einem Tag eines der Mädchen gefunden und zugleich deren Vertrauen gewonnen hatte, grenzte an ein Wunder. Sie würde auf keinen Fall abbrechen. Überlegung zwei: Ihre Ideen, die Tarnung ohne Sex aufrechtzuerhalten, war von vorne herein zum Scheitern verurteilt gewesen. Überlegung drei: Sie hatte mehrfach Sex gehabt, ohne diesen als Belastung zu empfinden. Obwohl es Freier waren und sie als Hure agierte, hatte sie viel Spaß daran und war so geil, dass sie sich nicht erinnern konnte, Sex schon einmal so gewollt zu haben. Das war ein Widerspruch in sich, stellte sich aber nun mal so dar. Überlegung vier: Das Geld konnte sie gebrauchen, und zwar gut. Aus all diesen Überlegungen kam sie zu dem für sie in diesem Moment einzig logischen Schluss: Sie würde den Fall bis zum Ende durchziehen und es gab keinen Grund, ihr Scheinleben als Nutte nicht noch einen Tag -- oder ein paar Tage -- weiterzuführen, solang sich nichts änderte und es nötig war. Und so traf sie ihre Entscheidung, stand auf und ging ins Bad, um sich zurechtzumachen. ...
    ... Sie zog ein besonders heißes Set aus zart transparentem Babydoll und knappem Slip in dunkelblau an, in dem sie sich hervorragend gefiel.
    
    Gegen Mittag traf sie Mirela. Beide sprachen nicht über ihren gemeinsamen Freier vom Vortag, aber Marie schaffte es, das Gespräch wieder auf Mirelas Situation zu lenken. Letztlich wurde sie deutlich: „Hör zu, ich bin ... ich habe gute Kontakte zur Polizei. Wir müssen sie über Radu und seine Machenschaften informieren. Ich bin sicher, mit deiner Aussage kann man ihn aus dem Verkehr ziehen und du bist frei, und viele andere auch. Nur wie kann man diesen Radu finden?" Mirela hatte Angst, denn ihr wurde auch damit gedroht, dass ihrer Familie in Rumänien etwas geschehen würde, doch schließlich spielte sie mit. Radu würde voraussichtlich am frühen Nachmittag vorbeikommen, um sein Geld zu holen und sie zu kontrollieren.
    
    Das war es.
    
    Mirela lag richtig. Marie hatte sich im Eingangsbereich auf die Treppe gesetzt und tat so, als würde sie Nachrichten auf ihrem Smartphone schreiben. Als Radu vorbeikam, machte sie heimlich zwei Fotos. Sie war sich sicher, dass er sie nicht dabei bemerkt hatte. Diese schickte sie an ihre Kollegen, damit sie seine Identität und mehr feststellen konnten.
    
    Danach empfing Marie zwei „Kunden". Der erste buchte wieder das Standardprogramm, das Marie wie gehabt absolvierte. Sie hatte auch durchaus Spaß dabei und erlebte immer noch den Reiz des Verbotenen. Dieses Gefühl des Sich-Verkaufens, das ja nicht nur ein Gefühl ...