Ein Leben in Bedrangnis 07
Datum: 19.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byachterlaub
... Gefallen zu sein. Geschickt eingesetzt kann er die Wollust unterer Regionen nicht nur fördern, sondern zur Explosion bringen, bis das Nass über die Zehen läuft. An Tagen besonderer innerer Anspannung konnte ich die Bilder des Tages mit nach Hause nehmen. Die Vorstellung von dem Gesehenen bestärkte mich. Sie gab meiner Hand Richtung und Kraft, bis die innere Unruhe wieder einer zufriedenen Ausgeglichenheit wich.
Mit der heranrückenden wärmeren Jahreszeit stieg der Anteil der dem Beobachter freiliegenden Hautflächen. Zugleich stieg das Bedürfnis nach Lebendigem in mir. Fortan war ich darauf aus, meine Befriedigung nicht in der heimeligen Atmosphäre meiner Wohnung, sondern in der Weite der Stadt auszuleben.
Da ich wenig Lust verspürte, in Lokalen oder Diskotheken herumzustreunen, richtete sich mein Blick mehr auf die nähere Umgebung. Dabei gingen meine Gedanken oftmals in die Studienzeit zurück.
Damals lebte ich in einer großen Wohnanlage mit etlichen Dutzend Wohnungen. Die Nachbarn kannte ich kaum. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Vom Sehen her war mir eigentlich nur eine Familie mit drei Kindern vertraut, die auf derselben Etage wie ich schon seit etlichen Jahren wohnte.
Melanie, eine der Töchter, hatte schon immer hinter mir hergeschaut. Sie war damals 16 Jahre alt und besuchte die Realschule. Die Eltern arbeiteten beide im Schichtbetrieb. So waren die Kinder öfter allein und trieben sich in der Wohnanlage herum. Dabei war mir auch Melanie gelegentlich ...
... aufgefallen.
Sie war nicht eigentlich hübsch. Ihr Mund erschien viel zu groß. Das braun gefärbte Haar trug sie meist nach hinten zum Pferdeschwanz gebunden. Sie schien mir immer ein wenig flach, wackelte dafür aber mit ihren mächtigen Hüften.
Besonders gut situiert war die Familie nicht. Die Kinder waren meist billig gekleidet. Hose und T-Shirt oder Pullover gehörten zum Standard. Da die Mädchen nur wenige Jahre auseinander lagen, tauschten sie wohl öfter die Kleidungsstücke.
Als ich eines Nachmittags von einem jener Aushilfsjobs, mit denen ich mein Studium finanzierte, nach Hause kam, sprach mich Melanie an. Sie hätte in der Schule ein Problem. Mathematik sei nicht ihre Sache. Ob ich ihr nicht bei den Hausarbeiten helfen könne. Sie brauche den Realschul-Abschluss. Sonst würde die zugesagte Lehrstelle verfallen.
Ich hätte hellhörig werden müssen, als sie mir umständlich zu erklären versuchte, weshalb der Unterricht unbedingt bei mir statt finden müsse. Aber ich war schon zu sehr auf die Überlegung fixiert, wie ich ihr die Algebra näher bringen könnte. So saßen wir schon bald an meinem Küchentisch.
Melanie hatte nur ihr Mathematikbuch mitgebracht. So musste ich erst einige leere Blätter und Schreibstifte aus meinem Schreibtisch im Schlafzimmer hervorkramen. Als ich zurück kam, hatte sie die Zeit ganz anders als gedacht genutzt. Sie sollte die treffende Stelle in ihrem Buch aufschlagen. Statt dessen hat sie ihren Pullover mitsamt dem Büstenhalter abgelegt.
Zu ...