1. Schnuff


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... vor Monas Haus. Mal wieder keinen Parkplatz zu kriegen in dieser Scheißstadt mit der baufälligen Kapelle neben McDonalds! Herbert blieb im Wagen als Martha klingelte und Monas Sohn aufmachte.
    
    "Hallo Kleiner", rief Martha überrascht. "Ist Deine Mama da?"
    
    "Ich komm ja schon", rief Mona und erschien fragend in der Tür.
    
    "Entschuldigung", flüsterte Martha. "Falsche Tür."
    
    "Wie bitte?", hatte Mona nichts verstanden, weil die blasse Frau vor der Tür so leise gesprochen hatte.
    
    "Entschuldigen sie die Störung", wiederholte Martha etwas lauter. "Ich glaube, wir haben uns in der Tür geirrt."
    
    Sprach's und jettete davon. Kopfschüttelnd sah Mona dem Jaguar hinterher, in den sich die fremde Frau geflüchtet hatte.
    
    "Scheiße!", rief Herbert und knallte seine Hände auf das Steuer. "Scheiße! Scheiße!"
    
    "Eine Chance haben wir noch. Vielleicht ist es ja diese Jacqueline."
    
    Kurze Zeit später klingelten sie dort an der Tür.
    
    "Nein", sagte Martha sofort, als Jacqueline die Tür öffnete. Doch Herbert wollte noch nicht aufgeben. Mit Gewalt drängte er die überraschte Jacqueline zurück in den Hausflur.
    
    "Was wollen sie?"
    
    "Ruhe! Kennst Du einen Wolfgang?"
    
    "Ja, natürlich, das ist mein Mann", antwortete Jacqueline verblüfft. "Ist ihm was geschehen?"
    
    "Nein, keine Sorge", antwortete Martha, "aber haben sie Beweise? Ein Foto, oder noch besser, Dokumente?"
    
    "Das geht sie zwar nichts an ..."
    
    "Was uns was angeht bestimmen im Moment wir", fluchte Herbert.
    
    "Lass das", ...
    ... fuhr ihn seine Frau an. "Du siehst doch, dass die Frau unschuldig ist!"
    
    Und weiter zu Jacqueline gewandt: "Entschuldigen Sie bitte meinen Mann, aber wir sind in einer Notsituation. Für uns wäre es sehr wichtig, wenn sie uns weiter helfen könnten."
    
    Jacqueline verstand zwar kein Wort, zeigte aber trotzdem auf ein Foto im Wohnzimmer. "Das ist er."
    
    "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" kommentierte Herbert ziemlich einfallslos ein zweites Mal, als seine Frau den Kopf schüttelte.
    
    28) Martha
    
    Drei Wochen waren seit der Pleite mit Mona und Jacqueline vergangen. Drei Wochen, in denen sich Gott sei Dank auch niemand mehr gemeldet hatte. Sie hatte eigentlich erwartet, dass sie noch mehr Fotos in der Post finden würden, mit denen man sie erpressen wollte. Bei diesem Gedanken fiel ihr endlich der USB-Stick wieder ein, den sie hatte mitgehen lassen. Sie suchte eine halbe Stunde ihre Klamotten durch, dann hatte sie ihn schließlich im Jackensaum gefunden. Das blöde Ding war einfach durch ein Loch in der Tasche gerutscht.
    
    Sie steckte ihn in den PC und besah sich die Fotos auf dem Bildschirm. Die Kamera musste die Fotos alle paar Sekunden automatisch gemacht haben, deutlich waren Arschloch und sein Hund zu sehen. Und sie natürlich. Wesentlich mehr Bilder, als sie gedacht hatte. Hier waren die Aufnahmen also und alle harmlos. Na gut, pornografisch, ja, das Arschloch sie vögelte war mehr als deutlich zu erkennen, aber keine Sodomie. Martha musste lachen. Jetzt war klar, warum sich niemand ...
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