Schnuff
Datum: 24.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bybumsfidel
... mehr gemeldet hatte. Ohne Stick kein Photoshop und ohne Photoshop keine Erpressung.
Auf einem der letzten Bilder war eine rothaarige Frau von hinten zu sehen, die ihr das Frühstück hinstellte. Bis auf dieses Bild löschte sie alle anderen.
Als sie ihre Jacke in den Schrank hängen wollte, fiel ihr der Radlerdress ihres Mannes auf. Ein Haar am Oberteil erregte ihre Aufmerksamkeit. Auf der Radlerhose fand sie noch mehr. Zuerst wusste sie nicht, woher ihr diese gelockte Borste so bekannt vorkam, aber dann kam die Erkenntnis wie ein Blitz und sie musste sich setzen: Dies waren Hundehaare. Solches Fell hatte Wolfgang, der Schäferhund-Rottweiler-Mischling. Aber wie kamen diese Haare an die Klamotten ihres Mannes?
Martha fing an, systematisch die Wohnung abzusuchen. Nichts weiter. Nur auf diesen beiden Teilen. Sie legte sie auf den Wohnzimmertisch, um ihren Mann am Abend zu Rede zu stellen.
29) Ehekrise
"Warum hast Du mir das angetan?", eröffnete Martha die Befragung, noch in ruhigem Tonfall.
Herbert war sich keiner Schuld bewusst und reagierte entsprechend: "Hä? Spinnst Du?"
"Ich hab Deine Sachen gefunden."
"Welche Sachen?"
"Du hast mir diesen Hund angetan! Du elendes Schwein!", explodierte Martha.
Herbert dämmerte was: "Du meinst ich? Diesen Köter, wie hieß er noch? Wolfgang?"
"Ja!", schluchzte Martha.
"Hast Du sie noch alle? Was soll ich damit zu tun haben?"
"Vielleicht erpresst Dich irgendein Flittchen und Du hast einen Grund ...
... gesucht 50.000 Euro mal so eben verschwinden zu lassen?", konstruierte Martha ein mögliches Motiv.
"Ich glaub mich tritt ein Pferd! Nicht ich werde erpresst, sondern Du, verdammt noch mal!"
"Und wie kommen dann die Haare auf Deinen Radlerdress?"
"Welche Haare?", war Herbert ehrlich von den Socken.
"Hundehaare. Wolfgangs Haare. Diese hier", erklärte Martha und hielt Herbert die Klamotten hin, der sich seinen Dress genauer besah.
"Ich hab keine Ahnung", flüsterte er kalkweiß. "Bist Du sicher?"
Martha beobachtete ihren Mann genau und sie glaubte ihm sofort. Herbert hatte sich als Schürzenjäger entpuppt, ja, ging geschäftlich auch schon mal über Leichen, aber sein Entsetzen war echt. So genau kannte sie ihn denn doch.
"Ja, ich bin sicher. Das ist eindeutig das Fell dieses Drecksköters."
"Ich hab wirklich keine Ahnung", wiederholte Herbert zweifelnd. "Glaub mir, ich bin ein Schwein, ja, ich hab Dich oft betrogen, aber so was würde ich Dir nie antun!"
"Ich hab wenig Grund dazu, aber ich glaub Dir wirklich", erwiderte Martha. "Weißt Du noch wann Du die Klamotten das letzte Mal anhattest?"
Herbert musste nicht lange nachdenken. "Liz", sagte er nur.
Die rothaarige Schlampe von der Kreuzung.
"Wer ist Liz?"
"Eine kleine rothaarige Joggerin, die ich auf der Straße aufgerissen habe", flüsterte Herbert, seine Wortwahl etwas abmildernd.
"Und dann?"
"Wir sind zu ihr gegangen. Nur 'ne kleine Nummer. Mehr war nicht."
"Hat sie einen Hund ...