1. Schnuff


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... gekommen?"
    
    "Hundehaare. Diese Scheißhundehaare an meiner Jacke stammen von dem Köter, der Martha - eh - ist ja auch egal." Herberts Fantasie spielte nicht mit und Liz nickte nur stumm.
    
    "Aber warum? Warum hast Du mich abgefangen? Das war doch kein Zufall, da unten an der Kreuzung, oder?"
    
    "Nein, Herbert, das war kein Zufall. Ich brauchte Dein Sperma."
    
    "Du brauchtest was?"
    
    Jetzt musste Herbert sich setzen.
    
    "Dein Sperma. Unsere Rückversicherung. Hat Martha Dir nicht erzählt, dass sie ohne Höschen abgehauen ist? Nein? Dann sag ich es Dir jetzt. Wir haben ein Höschen mit Deinem Sperma drin. Marthas Slip. Und dann sind da noch Hundegene drin, du verstehst? Gene, die sie sich bei uns zugezogen hat. Mit diesem Teil in der Hand kannst Du jetzt behaupten, was immer Du willst. Niemand wird Dir glauben."
    
    "Aber Martha ...", setzte Herbert an.
    
    "Deine Frau glaubt Dir, ja? Erstaunlich genug. Aber welcher Richter soll Dir glauben? Dass Du ausgerechnet bei der Frau Deinen Saft ablädst, die Dich mit seltsamen Hochglanzfotos erpresst? Das hätte sie doch einfacher haben können, oder nicht? Meinst Du nicht, der Richter wird glauben, Du hättest uns dazu angestiftet? Meinst Du nicht, mit diesem - eh - Beweis wird jeder glauben, dass Du mit uns unter einer Decke steckst?"
    
    Herbert gab auf. Ein seltenes Gefühl der Ohnmacht überkam ihn. 50.000 Euro für einen dämlichen Fick. Er schwor sich, nie wieder fremd zu gehen. So schlecht sah Martha doch gar nicht aus, ...
    ... oder?
    
    Kopfschüttelnd verließ er die Wohnung.
    
    32) Die Wohngemeinschaft
    
    "Wir sind entlassen worden!", ließ John beim Abendessen die Bombe platzen.
    
    Missi und Susi schauten sich entsetzt an, Jenny grinste eigentümlicherweise.
    
    "Wie bitte?", fragte Susi. "Warum?"
    
    John übernahm die Erklärung. In kurzen Worten fasste er den Vormittag zusammen:
    
    "Wir wurden zum Chef gerufen. Sinngemäß knallte er uns nicht genehmigte Verwendung von staatlichen Informationsquellen vor den Kopf. Was immer er damit gemeint hat."
    
    "Also wegen dieser Sache in Deutschland, ja?", hakte Missi nach.
    
    "Ja."
    
    "Aber wie sind die dahinter gekommen?"
    
    "Ich zitiere wörtlich: 'Sie müssen uns nicht für blöd halten. Wir haben in Deutschland Telefongespräche abgefangen, die auf eine nicht genehmigte Nachforschung hier in unserer Abteilung hinwiesen. Die in den Gesprächen verwendeten Suchbegriffe wurden von Jenny abgefragt. Und einer der Gesprächspartner war ihr Vater, John. Noch Fragen?'
    
    'Ja. Bis wann müssen wir unsere Schreibtische geräumt haben?'
    
    'Ich hab Ende nächster Woche für Euch aushandeln können. Und ihr werdet sogar noch bis Monatsende bezahlt.'
    
    So lief das ab", schloss John.
    
    "Scheiße. Dann hat es gar nichts gebracht, statt einer Mail die Post zu nehmen."
    
    "Ja, so ist es. Die haben die Gespräche zwischen meinem Vater und seinem Freund abgehört."
    
    "Hätten wir uns auch denken können. Das unsere Angehörigen abgehört würden, war mir fast klar", resümierte Missi.
    
    "Und jetzt?", wollte Susi ...
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