1. Ein Rohr verlegen


    Datum: 25.01.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byswriter

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    „Guten Tag, gnädige Frau. Ich soll hier ein Rohr verlegen", tönte der Mann an der Tür mit tiefer Stimme. Die Dame des Hauses sah ihn mit laszivem Blick an, fasste ihn bei den Trägern seiner Arbeitshose und zog ihn in die Wohnung. „Da sind sie genau richtig. Mein Mann ist zufällig auf Dienstreise."
    
    Was wie die billigste Version eines Pornos anmutete, war in Wahrheit ein flottes Rollenspiel zwischen den Eheleuten Meier. Karl Meier, Klempner aus Leidenschaft und Gudrun, seine liebe Ehefrau, waren in die Rollen geschlüpft, die sie sich auserkoren hatten, um ihrem Eheleben ein wenig Würze zu verleihen. Auslöser war ein Zusammentreffen mit einer Kundin gewesen, bei der Karl ein defektes Abflussrohr reparieren sollte.
    
    Zwei Tage zuvor:
    
    „Hallo ... Firma Meier. Ich komme wegen des Abflussrohres."
    
    „Dann mal herein mit ihnen!", flötete die dralle Blondine mit den dauergewellten Haaren Karl Meier zu. Der 52-Jährige war sogleich vom Auftreten der Kundin eingenommen. Nicht nur ihr drapiertes Haar und das perfekt geschminkte Gesicht nährten die Annahme, dass sich die gute Frau für den Besuch des Klempners herausgebrezelt hatte. Auch die Wahl ihrer Kleidung ließ die Vermutung zu, kurz vorm Ausgehen zu stehen. Karl musterte Frau Leinemann mit in die Höhe gezogenen Augenbrauen und trat über die Türschwelle. Die Kundin schritt voran, und Karl wurde das Gefühl nicht los, dass die Blondine übertrieben mit dem Hintern wackelte. Natürlich sah er hin, denn ...
    ... auch er war nur ein Mann. Verheiratet zwar, aber man wird ja wohl mal gucken dürfen.
    
    Sein Blick fiel auf das nicht schmale, dafür aber wohlgeformte Gesäß der Kundin, das in einem knielangen Rock steckte. Ob der Rock zu eng oder der Hintern zu drall war, konnte Karl nicht auf die Schnelle beantworten. Was er sagen konnte, war, dass ihm der Anblick recht gut gefiel. Er mochte die üppigeren Formen. Schlank war OK, aber für ihn musste an einer Frau etwas dran sein. Er musste zupacken können, etwas in den Händen halten. Frau Leinemann drehte sich zu ihm um und schenkte Karl ein blitzsauberes Lächeln.
    
    „Der Abfluss in der Spüle scheint nicht mehr richtig zu funktionieren."
    
    Sie deutete auf die Küche, auf die Karl im nächsten Augenblick zuging. Die Kundin war dicht an der Tür stehen geblieben und machte keine Anstalten, aus dem Weg zu gehen. Im Vorbeigehen streifte er sie, kam mit Rock und Bluse in Berührung. Frau Leinemann entschuldigte sich sogleich, und Karl erkannte ein scheues Lächeln in ihrem Antlitz. Sie sahen sich kurz in die Augen, dann fiel sein Blick auf die Vorderseite ihrer Bluse.
    
    Eine schicke Bluse. Schöner Stoff, ansprechende Farbe und zwei Knöpfe geöffnet. Wow, das konnte sich sehen lassen. War vorhin an der Tür nicht nur ein Knopf offen? Karl war sich nicht sicher und betrat die Küche. Das Bild des prachtvollen Dekolletés hatte sich in seiner Netzhaut eingebrannt und verfolgte ihn, bis er an der Spüle angekommen war und seine Werkzeugtasche abstellte. Das ...
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