1. Monika


    Datum: 26.01.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byGoodchoice

    ... aber!" "Dann wehre ich mich nicht dagegen!",
    
    lächelte ich sie an. Monika lächelte zurück, sagte aber nichts. Was für ein wundervolles Lächeln!
    
    Kurze Zeit später standen wir dann zu Dritt in der Küche und sorgten gemeinsam für das
    
    Abendessen. Tabea wollte sich natürlich keine Blöße geben und half mit. Schnell standen
    
    Brot, Aufschnitt, Käse, Rührei und Salat auf dem Tisch. "Wow!", entfuhr es Monika. "Das ist
    
    wie Weihnachten!" Ihr Augen funkelten richtig dabei!
    
    "Warum?", wollte ich wissen. "Zu Hause habe ich nicht so viel im Kühlschrank!" Sie schien sich
    
    offensichtlich zu schämen und wich meinem Blick wieder aus. "Schluss! Jetzt wird gegessen!"
    
    sagte Tabea und beendete damit den peinlichen Moment.
    
    Während des Essens unterhielten wir uns. Innerhalb von wenigen Minuten hatte Monika genug
    
    Vertrauen zu mir gefasst, um mir und Tabea ihre Lebensgeschichte zu berichten. So erfuhren
    
    wir, dass sie aus Ghana stammte, aber bereits als kleines Kind ohne Eltern aufwachsen musste. Und
    
    vor sieben Jahren hatte sie das Glück, als 14jährige von Deutschen nicht nur aufgenommen, sondern sogar adoptiert worden zu sein! Das geschieht wohl eher selten. Wenn, dann hätten meistens kleine Kinder das Glück, dem drohenden Leben in Armut zu entgehen.
    
    Dadurch, dass sie so spät nach Deutschland gekommen war und erst mal die Sprache lernen musste, hing sie natürlich im Schulunterricht weit zurück. Aber sie wollte es unbedingt schaffen und kämpfte sich mühsam durch die ...
    ... Schuljahre!
    
    Zu allem Übel kam noch hinzu, dass sie sich früh eine eigene Wohnung gesucht hatte und ihre Adoptiveltern sie kurz darauf finanziell nicht mehr unterstützen konnten, da der Adoptivvater seinen Job verloren hatte.
    
    So lebte sie eben vom Staat, was ihr aber gar nicht gefiel. Aber Schulunterricht nachholen und
    
    arbeiten gehen waren für sie nicht unter einen Hut zu bekommen.
    
    Ich war beeindruckt! Trotz vieler negativen Erlebnisse in ihrem Leben war sie ein fröhlicher und fleißiger Mensch. Und sie war ein durch und durch liebenswerter Mensch! Jedes Wort, das aus ihrem Mund kam, saugte ich in mir auf wie ein Schwamm.
    
    Leider ging das Abendessen, aus meiner Sicht, viel zu schnell vorbei. Die Frauen verließen mich, um noch eine Stunde zu Lernen für eine Arbeit, die am morgigen Tag anstehen würde.
    
    Ich bekam Monika einfach nicht aus dem Kopf. Überall schien ihr Duft in der Luft zu liegen! Was war los mit mir? Hatte es mich tatsächlich erwischt? Und dann bei einer Freundin meiner Tochter, auch wenn sie schon ein paar Jahre älter war.
    
    Irgendwann öffnete sich die Tür von Tabeas Zimmer. Monika kam zu mir ins Wohnzimmer um sich
    
    zu verabschieden. "Sollen wir dich nach Hause bringen?" Das machten wir eigentlich bei allen
    
    Gästen so. Aber sie schüttelte nur vehement den Kopf: "Nein! Ich fahre mit dem Bus! Sie waren
    
    schon sehr freundlich mit dem Essen!" Das musste ich akzeptieren. Noch einmal reichte ich ihr
    
    meine Hand und genoss die kurze Berührung, bevor ...
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