Proterogania 02
Datum: 27.01.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: by_Faith_
... über den Weg lief und er fragte sich oft, wie es ihr seither ergangen war, fand aber nicht den Mut, sich nach wochenlangem Schweigen, bei ihr zu melden. Vermutlich war es besser, wenn sie ihm nicht über den Weg lief, denn sie hätte wohl kaum Verständnis für sein Verhalten. Ariu rechnete damit, dass sie längst von einem anderen Mann entjungfert worden war. Den Verlust ihrer Jungfräulichkeit bekümmerte Ariu nicht, aber der Gedanke, Niru im Arm eines anderen Mannes sehen zu müssen, ließ ihm das Herz bluten.
Rückblickend betrachtet, war sein feminines Leben purer Stress gewesen. Er war davon getrieben gewesen, irgendwem gerecht werden zu müssen: den Kindern, den Liebhabern, der Gesellschaft oder den eigenen hohen Ansprüchen. Als Mann empfand er eine entspannende Gelassenheit, mit der er die Dinge treiben lassen konnte, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Die täglichen Gespräche im Tiefbahnhof gaben ihm das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun. Er bekam von den Frauen in der Reifephase Dank und Anerkennung. Das war mehr Lohn, als er in seinem früheren Beruf erhalten hatte.
Zwei Wochen später war sein Bekanntenkreis so groß geworden, dass über den Tag verteilt, immer eine der Damen neben ihm auf der Bank saß und von ihren jüngsten Fortschritten erzählte. Zu den Stoßzeiten saß er mit drei oder vier Frauen gleichzeitig auf der Bank und sie unterhielten sich nicht nur mit ihm, sondern tauschten sich untereinander aus. Ariu hörte interessiert zu und lernte.
Es sprach ...
... sich herum, dass im Tiefbahnhof ein junger Mann in einem schwarzen Anzug saß, bei dem man sein Herz ausschütten konnte und Rat oder Trost bekam. Nach ein paar Wochen wurde er von Frauen angesprochen, die aus anderen Habitaten seinetwegen angereist waren.
Als Ariu dachte, alles schon einmal gehört zu haben, offenbarte ihm eine Frau, dass sie als Domina arbeitete.
»Zu mir kommen Männer, Frauen oder Paare, weil ich sie an Grenzen führe, die sie allein nicht erreichen können, aber ich bin nicht mehr so überzeugend wie früher. Ich mache mir mehr Gedanken über meine Außenwirkung, als dass ich auf die Bedürfnisse meiner Kunden eingehe.«
»Deine Arbeit verlangt maximale Aufrichtigkeit von allen Beteiligten?«, fragte Ariu.
»Ja«, sagte die Frau.
»Warum verarschst du deine Kunden?«, fragte Ariu.
»Was?«
»Warum sagst du ihnen nicht, wie es um dich steht? Spätestens wenn deine Stimme bricht, wirst du es zumindest vor den Männern nicht mehr verheimlichen können. Sag ihnen gleich zu Beginn, dass du in die Reifephase eintrittst, wenn sie damit ein Problem haben, können sie wieder gehen, ansonsten kannst du dir deiner selbst sicher sein.«
Die Frau schwieg nachdenklich, dann sagte sie: »ich weiß nicht, ob ich das kann.«
»Ich gebe dir ein Beispiel«, sagte Ariu und sprach: »Ich bin Ariu. Seit ich ein Mann bin, hatte ich keinen richtigen Sex, weil ich mir meiner selbst nicht sicher bin, hast du damit ein Problem?«
»Ich bin Tira. Ich kann dir bei deiner Selbstsuche helfen, ...