1. Treibjagd (1)


    Datum: 04.02.2019, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... auf dem Heimweg viele strapazierende Streckversuche über sich ergehen lassen. Es war mein einziges verbliebenes Kleidungsstück.
    
    In diesem Jahr, vierzehn Monate später habe ich Blessy wieder getroffen.
    
    Es war Ende August und sie war eine ausgewachsene trächtige Bache. Ich war wieder einmal Joggen und sie stand einfach so am Wegesrand. Die Narbe hatte sie immer noch, aber es wuchsen jetzt dünne rosa Borsten darin. Sie schaute mich an, als ob sie mir etwas sagen wollte. Dann drehte sie sich um und ging ganz langsam in den Wald hinein. Ich konnte nicht anders, ich musste ihr folgen.
    
    Nach unserer ersten Begegnung hatte ich mich im WIKI schlau gemacht über Wildschweine. Daher ahnte ich, dass mit ihr irgendwas nicht stimmte. Wenn sie jetzt trächtig war, dann war das außer der Zeit.
    
    Im Herbst und Winter kommt die nächste Rausche der Wildschweine, ihre Paarungszeit. Da sollten ihre diesjährigen Frischlinge längst selbständig sein. Hatte sie ihren ersten Wurf verloren und war im Sommer noch einmal rauschig geworden?
    
    Nicht gut. Sie sah auch nicht wirklich gut und gesund aus. Jetzt war doch eigentlich die Zeit, um sich in Ruhe Winterspeck anzufressen.
    
    Einige Hundert Schritte weiter führte sie mich zu einer großen alten Buche, unter deren Wurzeln sie sich eine tiefe Höhle ausgewühlt hatte, die ziemlich notdürftig mit Ästen und Zweigen verdeckt war. Eine Heidenarbeit! Aber die Mittagssonne schien darauf.
    
    War das ihr Wurfkessel? Ich kroch neugierig und vorsichtig ...
    ... hinein.
    
    Die losen Äste verhakten sich schnell in meinen Kleidungsstücken, und, um sie zu schonen und auch nicht wieder Streckversuche am T-Shirt machen zu müssen, zog ich mich schon wieder einmal ganz aus. Ganz vorsichtig, wie eine Schlange am Boden kriechen!
    
    In der Höhle begriff ich dann auch schnell, was ihr Problem war.
    
    Der Wurf ihrer Frischlinge stand kurz bevor, aber sie hatte es nicht mehr geschafft, den Wurfkessel abzudichten und auszupolstern. Ich musste ihr helfen.
    
    Das tat ich dann auch. Ich holte weiches Moos und langes Gras soviel ich konnte. Es kam mir vor lauter Eifer gar nicht richtig ins Bewusstsein, dass ich dabei ganz nackig durch den Wald lief.
    
    Erst im Nachhinein erinnerte ich mich daran, was für ein schönes leichtes Gefühl das war. Ich wurde dabei automatisch immer bedachter und vorsichtiger in Bezug darauf, wo ich hintrat, aber gleichzeitig auch immer unbekümmerter in Bezug auf meine Nacktheit.
    
    Es war gleichzeitig anstrengend und schön. Das wilde Leben. Ich war begeistert von meiner Aufgabe!
    
    Wir teilten uns in die die Arbeit. Ich schleppte Moos heran und sie verteilte es innen fachschweinisch, ohne es je gelernt zu haben. Genau wie ich.
    
    Ich nannte sie Marga, weil sich ihr zufriedenes Grunzen immer so anhörte, wie „marrgar“
    
    Immer, wenn ich mit einer Ladung ankam, grunzte sie und ich antwortete: “Marga!“
    
    Wir gewöhnten uns daran und wurden wie zwei Schwestern.
    
    Als es schon fast dunkel wurde, und ich mich einmal lang hingelegt hatte, ...