1. Treibjagd (1)


    Datum: 04.02.2019, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... um zu verschnaufen, da kam sie zu mir und kraulte mir mit ihrem Rüsselkinn den Rücken, ohne mich im Geringsten zu verletzen. Ich kraulte sie zurück.
    
    Sie genoss es grunzend und lernte dabei ihren neuen Namen. Ich lernte Grunzen.
    
    Am nächsten Tag hatten wir noch den Kessel oben mit Laubästen und Moos abgedichtet.
    
    Schon in der folgenden Nacht brachte Marga dann alleine ihre fünf Frischlinge auf die Welt.
    
    Als ich sie wiedersah, hatte sie noch nichts weiter gefressen, als ihre eigene Nachgeburt, lag erschöpft in ihrem Kessel und konnte sich kaum ihrer gierigen Kinderschar erwehren, die an ihrem Gesäuge hingen wie die Vampire. Ein toller Anblick.
    
    Ich rannte sofort wieder los, schüttelte Eicheln von den Bäumen, sammelte Kastanien, riss Wurzeln aus und grub sogar nach Würmern und Käfern, um sie wieder zu Kräften kommen zu lassen. Meine Joggingklamotten mussten dabei als Tragetasche herhalten. Ich war wieder nackig und fand es herrlich wild.
    
    Ihre fünf Frischlinge gewöhnten sich bald so an mich, dass sie sogar versuchten an meinen Brüsten und an meinem Bauch zu saugen. Es war ...
    ... einfach irre und ich war so glücklich, wie noch nie.
    
    Ja, so war das.
    
    Jetzt sind wir über den Berg. Die Kleinen werden immer aufmüpfiger und wollen raus. Marga hat sicher auch die Höhle satt. Vor allem muss sie jetzt die kleinen gestreiften Racker daran gewöhnen, dass sie nicht einfach pinkeln und hinknöken können, wo es ihnen passt.
    
    Bei uns Wildschweins gibt es extra dafür abseits liegende Kuhlen im Busch.
    
    Ich habe mir Urlaub genommen und komme jeden Tag zu ihr und den kleinen Rackern.
    
    Es ist herrlich.
    
    Ich fühle mich so als Teil der Natur, dass mir unsere wilde Weibertruppe „WIXXEN&WITCHES“, die immer in der Teufelsschlucht, gar nicht weit von hier, nachts am „Hexenfeuer“ wilde Rituale mit Johannisbeer-Blut und nacktem Besentanz in Kerzenkreisen zelebriert, richtig lächerlich vorkommt.
    
    Nur meine hoch am Baum hängende Kühltasche erinnert mich an die Zivilisation.
    
    Ob ich Marga dem Klaus-Peter, meinem Freund vorstelle?
    
    Nein, lieber nicht. Männer sind eben doch eine ganz andere Art von Wildschwein. Wer sagt denn, dass immer ein Mann dabei sein muss, wenn es mir gut geht? 
«123»