1. Diese Geschichte kann vielleicht einmal zum nachdenken anregen


    Datum: 06.02.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Weltensegler

    ... du mir sogar ein Gehalt zahlen. Wie hoch, darüber reden wir noch.
    
    So kommt es, dass Marlies, jeden Wochentag zu den Kindern kommt.
    
    Es dauert lange, bis wir uns danach noch auf ein Glas Wein zusammensetzen.
    
    Dann fangen die Kinder an zu quengeln, wenn Marlies geht.
    
    Mama soll hierbleiben. Zum ersten mal sagen sie da Mama zu ihr. Geradeso, als wenn sie ihr Mutter schon nicht mehr vermissen.
    
    Inzwischen waren Carmen und ich geschieden. An eine neue Ehe habe ich nie gedacht. Jedenfalls nicht, bevor die Kinder Mama zu Marlies sagten. Nun überlege ich doch, ob ich wohl mit Marlies glücklich werden kann.
    
    Marlies muss es genauso gegangen sein, denn eines Tages sagt sie zu mir: Wenn du möchtest, bleibe ich heute Nacht hier. Die Kinder werden sich sicher darüber freuen.
    
    Da antworte ich: nicht nur die Kinder.
    
    So fing es an. Allmählich kommen wir uns immer näher. Bald schlafen wir auch zusammen.
    
    Erst dann fällt das Wort Liebe. Ja, es ist eine langsam gewachsene Liebe. Ich möchte Marlies nicht mehr missen. Für die Kinder ist sie die Mama.
    
    Nicht jeder hat so viel Glück!
    
    Jahre später treffen wir Carmen zufällig in der Stadt. Wie ist sie alt geworden? Nichts ist mehr da von ihrer ehemaligen Schönheit. Es ist nicht so, dass sie deshalb schlecht aussieht, nur eben der Glanz ist weg.
    
    ls sie uns sieht, will sie sich umdrehen und gehen. Doch dann kommt sie doch auf uns zu.
    
    Als erstes gibt Sie Marlies die Hand und sagt zu ihr. Danke, dass sie Volker so sehr ...
    ... geholfen haben.
    
    Dann dreht sie sich zu mir und sagt nur: Verzeih mir, wenn du kannst.
    
    Das habe ich schon lange.
    
    Wenn du magst, lasse uns ein Glas Wein zusammen trinken, dann kannst du uns erzählen, wie es dir ergangen ist­.
    
    Einen Moment überlegt sie, doch als Marlies ihr sagt. Kommen Sie bitte mit. Volker hat Sie nicht vergessen und das ist gut so, denn Sie sind ein Teil seines Lebens. Nun treten Carmen Tränen in die Augen und nickt, ich komme mit.
    
    Es ist gut, dass unsere 3 Kinder, ja 3 Marlies und ich haben auch noch eins bekommen, bei Oma und Opa sind.
    
    Carmen fängt an zu erzählen. Glaub mir Volker, es ist mir damals verdammt schwergefallen, dich zu verlassen.
    
    Ich war so verzweifelt wegen deiner Krankheit, ich habe doch oft erlebt, wie schlecht es krebskranken Menschen geht. Ich wusste gar nicht mehr ich getan habe.
    
    Als mir das dann richtig bewusst wurde, war es zu spät. Ich habe einfach Angst gehabt, Kontakt zu dir aufzunehmen. Nenne es ruhig Feigheit. Das war es auch.
    
    Auch die Kinder wegzugeben und genau wissen, dass ich sie nie wiedersehen werde, hat so manche Träne gekostet.
    
    Um darüber hinwegzukommen, habe ich doch angefangen Medizin zu studieren. Ich war zwar schon etwas älter, doch musste ich etwas sinnvolles tun, um nicht durchzudrehen.
    
    Zu dem Zeitpunkt wollte ich Kinderärztin werden. Heute bin ich es. Froh darüber, Kindern helfen zu können.
    
    Marlies und ich schauen uns an. Alle drei sind wir eine ganze Weile still. Da fragt Marlies auf ...