1. maxi 4


    Datum: 09.02.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Mandö.
    
    Erst ging es über einen langen nassen Damm mitten durch die Nordsee und dann über einen hohen Deich auf die Insel. Gunter fuhr zügig, vorbei an einer kleinen Windmühle zu einem Haus aus gelben Ziegeln. Er schien sich auszukennen. Den versteckten Schlüssel fand er auch sofort. Er war wohl nicht zum ersten Mal hier.
    
    Es gab drei Schlafzimmer.
    
    Ich durfte mir eines davon aussuchen.
    
    Friedrich nahm sich auch eins und die beiden Angler teilten sich das Dritte.
    
    Dann sah ich mich ein wenig im Haus um. Es war sehr hübsch und ganz komfortabel eingerichtet. Es roch etwas muffig. Wir rissen erst mal alle Türen auf.
    
    Die Fenster konnte man nicht öffnen, nur einen kleinen Kippflügel oben.
    
    Es gab sogar eine Sonnenbank und eine kleine Sauna im Keller.
    
    Die Männer tranken noch ein Bier. Ich ging gleich schlafen.
    
    Die Fahrt war anstrengend und ermüdend gewesen und ich schlief wie ein Stein.
    
    Am nächsten Morgen, es war der Samstag vor Ostern, wachte ich gegen 9:00 Uhr auf.
    
    Die Sonne schien! Am Vortag hatte es noch ständig leichten Nieselregen gegeben.
    
    Ich zog mir schnell T-Shirt und Jeans an und sah mich um. Niemand da!
    
    Nirgendwo. Ich war ganz alleine im Haus.
    
    Also erst mal wieder raus aus den Klamotten und ins Badezimmer unter die Dusche.
    
    Die Gelegenheit war günstig.
    
    Ich hatte nicht von Innen abgeschlossen.
    
    Plötzlich stand Friedrich im Badezimmer.
    
    Ich hatte es nicht gehört, weil die Dusche so rauschte.
    
    Der Fritze war völlig nackt, ...
    ... musste dir mal vorstellen!
    
    da haste bestimmt einen riesigen Schreck gekriegt, was Maxi?
    
    Ja, zuerst, aber nur mal ganz kurz.
    
    Der sah mich nämlich gar nicht weiter an und putzte sich einfach die Zähne,
    
    mit dem Rücken zu mir. Als er dann fertig war, drehte er sich zu mir um und sagte:
    
    Wir hängen dann mal zusammen die Bettdecken an die frische Luft.
    
    Die sind ziemlich klamm.
    
    Das kommt, weil es hier viel regnet und weil sie den ganzen Winter hier drin gelegen haben. Wir haben heute herrliches Wetter. Das müssen wir ausnutzen.
    
    Und dann sagte er noch:
    
    Du kannst gleich so bleiben, Maxi, damit du dich daran gewöhnst.
    
    Ich zeige dir dann mal die Umgebung. Ich war gerade mal kurz am Strand.
    
    Doch nicht etwa auch nackig? Dachte ich.
    
    Gunter und Bernhard sind zum Angeln gefahren, in den Forellenpuff.
    
    Was? In den Forellenpuff?
    
    Ja, das sind solche Teiche, wo man für Geld Forellen angeln kann.
    
    Ach so!
    
    Und was war da noch? Ich sollte gleich so bleiben?
    
    Na ja, schließlich war ich ja das Aktmodell.
    
    Hatte ich schon fast wieder vergessen. Hatte ich mir aber irgendwie anders vorgestellt.
    
    Atelier. Tür zu, Fester verhangen, Licht nur von oben und so was.
    
    Und die beiden Anderen? Wenn die wieder kommen, aus dem Forellenpuff?
    
    Und du hattest das wirklich noch nie gemacht, Maxi? frage ich.
    
    Irgendwie kann ich ja mit ihr mitfühlen. Wenn es mir auch ziemlich schwer fällt,
    
    da ich sie ja jetzt in Natura vor mir sehe.
    
    Sie sitzt gemütlich, entspannt ...
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