Die Entführung im Wald
Datum: 05.04.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byswriter
... das Erbrochene machte sich auf den Weg die Speiseröhre hinauf. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und versuchte das Unausweichliche zu vermeiden. Dann spürte sie wie sich ihr Mund mit ihrem Mageninhalt füllte. Sie erhob sich und rannte in den Nebenraum. Dort angekommen kniete sie sich vor die Toilette und erbrach sich.
„Sie dir das an ... Kaum hört sie, dass sie dir den Schwanz lutschen soll, muss sie schon kotzen", vernahm sie von nebenan. Der Kapuzenmann erwiderte etwas, doch Hanna war zu sehr mit Kotzen beschäftigt, um es zu verstehen. Sie würgte etliche Male und fühlte sich elendig. Nach einer Weile betrat der Förster das Bad und stieß ihr den Gewehrlauf in den Rücken. „Steh auf. Du hast genug gekotzt."
Sie erhob sich mühevoll und folgte ihm mit zitternden Beinen und flauem Gefühl im Magen in den Hauptraum. Der Kapuzenmann sah sie geringschätzend an.
„Willst du immer noch, dass sie dir einen bläst?"
„Ich verzichte. Da wird mir ja selber schlecht ... Die blöde Schlampe. Aber beim nächsten Mal ist sie dran."
„Hör zu. Wir werden dich jetzt verlassen. Ich wünsche dir eine schöne Nacht. Iss etwas und putz dir die Zähne. Wir wollen ja nicht, dass du morgen früh nach Kotze stinkst ... Einer von uns kommt morgen früh wieder. Dann werden wir sehen, welche Gefälligkeiten du uns erweisen kannst." Sie ließen Hanna zurück. Sie war froh, dass es zu Ende war. Sie wusste, dass das erst der Anfang ihres Leidenswegs gewesen war. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie das ...
... aushalten würde. Sie wusste nur, dass sie handeln musste. Sie würde nicht in der Hütte sterben. Sie würde nicht um Gnade flehen. Sie würde in die Offensive gehen und versuchen aus dem Drecksloch herauszukommen. Auch wenn sie dabei draufgehen würde. In der kommenden Nacht machte sie kaum ein Auge zu. Sie hatte am nächsten Morgen das Gefühl, nicht mehr
als eine Stunde geschlafen zu haben. Immer wieder war sie in der Hütte umhergelaufen, in der Hoffnung, eine Schwachstelle in ihrem Gefängnis auszumachen. Bislang ohne Erfolg. Die Entführer hatten gründlich aufgeräumt und nichts hinterlassen, was sie als Waffe benutzen könnte. Sie schmiedete einen Plan. Sie würde die Entführer mit ihren eigenen Waffen schlagen. Sie malte sich aus, wie sie dem Förster die Pistole in den Mund schob und abdrückte. Bei dem Gedanken zeichnete sich ein dünnes Lächeln um ihre Mundwinkel ab.
Sie hatte sich im Badezimmer frisch gemacht. Der Korb hatte ein Stück Kernseife enthalten, die sie benutzt hatte. Sie fühlte sich schmutzig und wusch minutenlang den ganzen Körper sauber. Sie machte Gebrauch von einer Zahnbürste und Zahnpasta und fühlte sich besser als zuvor. Dann wartete sie. Wann würden ihre Peiniger zurückkommen? Wer würde es ein? Wenn sie zu zweit erscheinen würden, waren ihre Fluchtmöglichkeiten beschränkt. Dass sie den Förster überrumpeln konnte, glaubte sie nicht. Der Kapuzenmann bot die größten Chancen für eine Flucht. Sie vertrieb sich die Zeit, indem sie die Holzleisten an den Wänden und ...