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Die Entführung im Wald
Datum: 05.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byswriter
... musterte sie die Aufmachung des Mannes. Er trug eine Uniform. Oder war es eine Tracht? Er sah aus wie ein Jäger oder Förster. Vielleicht war er auf einer Routinewanderung und kam zufällig hier vorbei. Dann erblickte sie sein Gewehr, das ihm über der rechten Schulter hing. Jetzt sah er zu der schnellen Läuferin herüber und blieb auf der Stelle stehen. Er befand sich zwischen ihr und dem rettenden Auto. Was sollte sie tun? Würde er ihr helfen oder nicht? Würde der Kapuzenmann das Weite suchen, wenn er den Mann mit dem Gewehr erblickte? Sie war nur noch knapp fünfzig Meter vom Wagen entfernt. Sie musste eine Entscheidung treffen. Sie entschied sich falsch. Sie rannte auf den Mann mit dem Gewehr zu. Er wirkte überrascht. Sie schätzte ihn auf Anfang bis Mitte vierzig. Er sah harmlos aus. Offenbar keine Bedrohung. Sie hielt auf ihn zu. Wenige Sekunden später fiel sie ihm atemlos in die Arme. Sie hätte ihn beinahe umgerannt. „Bitte helfen Sie mir. Der Mann da hinten ist hinter mir her." „Beruhigen Sie sich erst einmal. Sie sind ja vollkommen durch den Wind." „Ich glaube, der Mann verfolgt mich." „Welcher Mann?" Sie drehte sich um und suchte den Waldweg ab. Keine Spur von ihrem Verfolger zu entdecken. Das konnte nicht sein. Er war doch direkt hinter ihr gewesen. Sie war irritiert. Und erleichtert. Hatte sie sich die Verfolgung nur eingebildet? „Es ist alles in bester Ordnung", sagte der Förster. Sie wollte ihm glauben. Plötzlich legte sich eine Hand um ihren ...
... Mund. Sie nahm ein Taschentuch wahr, das ihr auf Mund und Nase gepresst wurde. Gleichzeitig spürte sie den Körper des Mannes mit dem Gewehr an ihrer Rückfront. Der zweite Arm legte sich um ihre Taille und hielt sie mit enormer Kraft fest. Sie versuchte sich zu wehren. Sich loszureißen. Er war zu stark. Das Atmen fiel ihr schwer. Nase und Mund waren von dem Tuch bedeckt. Es roch eigenartig. Wie im Schwimmbad. Was war das? Sie wusste jetzt, dass ihr der Förster nicht wohlgesinnt war. Sie war in seine Fänge geraten und musste versuchen von ihm loszukommen. Doch es gelang ihr nicht. Sie wurde schläfrig. Das Chloroform wirkte. Ihre Augenlider wurden schwerer und senkten sich gegen ihren Willen. Sie wollte nicht schlafen. Sie musste sich verteidigen und fliehen. Aber ihr Körper wollte die Leistung herunterschrauben. Ihr Körper besiegte den Geist und fiel in den Sparmodus. Bevor sie das Bewusstsein verlor, nahm sie aus den Augenwinkeln schemenhaft die Annäherung einer zweiten Person wahr. Sie erkannte, dass diese Person eine Sonnenbrille und einen Kapuzenpullover trug. Dann war sie endgültig weggetreten. Als sie zu sich kam, tat ihr der Kopf weh. Sie realisierte, dass sie lag. Womöglich auf einer Matratze. Um sie herum war es dunkel. Ihr Blick fiel auf einen Schlitz in einer Wand, durch den Licht einfiel. Sie blickte sich um. Offenbar lag sie auf einem Bett. Um sie herum nahm sie schemenhaft vier Wände wahr. Sie musste in einer Hütte oder Ähnlichem sein. Jetzt erkannte sie eine ...