1. Die Entführung im Wald


    Datum: 05.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byswriter

    ... Tür in einer Wand. Zwei Fenster waren abgedunkelt worden. Sie sah keine Vorhänge und nahm an, dass die Fenster von außen verbarrikadiert waren. Wo hatte man sie hingebracht? Und wo waren ihre Entführer?
    
    Erst jetzt realisierte sie, dass man ihr die Kleidung genommen hatte. Sie war nackt. Nicht mal ihr Höschen hatten sie ihr gelassen. Sie wollte sich bewegen, stellte aber schnell fest, dass es ihr nicht möglich war. Man hatte ihr Hände und Füße mit Kabelbinder zusammengebunden. Sie konnte sich ruckartig hin und her bewegen, war aber nicht in der Lage sich aufzurichten. Was angesichts ihres empfindlichen Kopfes ohnehin besser war. Womit hatten die Männer sie betäubt? Und was war der Grund für ihre Entführung? Sie befürchtete Schlimmes.
    
    Sie musste geraume Zeit warten, bis sich etwas tat. Wie viel Zeit vergangen war, wusste sie nicht, da man ihr die Armbanduhr genommen hatte. Dann vernahm sie Geräusche an der Tür. Kurz darauf öffnete sich diese und das Licht des endenden Tages fiel in ihr Gefängnis. Ihre Entführer betraten den Raum. Als einer der beiden das Licht einschaltete, wurde sie geblendet. Sie hörte, wie die Tür in den Rahmen fiel und ein Riegel vorgeschoben wurde. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die zwei Männer, die sich vor ihrem Bett aufgebaut hatten.
    
    Der Förster hatte sein Gewehr nicht dabei. Er trug noch immer seine Arbeitskleidung. Der jüngere der beiden hatte seinen Kapuzenpullover an, trug aber nicht mehr die Sonnenbrille und hatte die ...
    ... Kapuze abgesetzt. Jetzt ging der Förster vor dem Bettgestell auf die Knie und sagte: „Sie ist wach ... Wie geht es dir, Hanna?"
    
    Woher kannten sie ihren Namen? Hatte sie Ausweispapiere dabei gehabt? Jetzt fiel ihr ein, dass ihre Papiere im Handschuhfach ihres Autos lagen. Sie mussten diese an sich genommen haben. Ihre Nacktheit wurde ihr bewusst. Sie versuchte sich zusammenzurollen, um möglichst wenig von sich preiszugeben.
    
    „Dir ist doch nicht langweilig geworden, oder?", fragte der Förster nach.
    
    Sie wusste nicht, ob sie etwas erwidern sollte. Plötzlich spürte sie ihre Blase. Sie musste dringend pinkeln, war sich aber nicht sicher, ob sie diesen Wunsch äußern durfte.
    
    „Du fragst dich bestimmt, warum du hier bist", mutmaßte der Förster. „Das wirst du schon bald herausfinden. Stell dich auf einen längeren Aufenthalt hier drin ein, mein Täubchen."
    
    Hanna bekam Panik und konnte nicht abschätzen, ob er mit seiner Behauptung recht behalten würde. Man würde sie sicherlich vermissen. Spätestens die Arbeitskolleginnen würden sich wundern, wenn sie nicht zum Dienst erscheinen würde. Wusste jemand, wo sie joggen gehen wollte? Würde man ihr Auto finden und eine Suchaktion in die Wege leiten? Und wo zum Teufel befand sie sich in diesem Augenblick? Mitten im Wald? In einer Gartenlaube eines Schrebergartens? Oder ganz woanders?
    
    Sie erkannte, dass sie keine unmittelbaren Antworten erhalten würde, und konzentrierte sich zunächst auf das dringendste Bedürfnis. „Ich muss zur ...
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