Der Pornograf XI - 24
Datum: 26.02.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... anders, als ich das kannte. Bogdan bekam ein Trinkgeld, gleich für alle sagte ich, ahnend, dass zumindest Britta und Egon das vergessen würden. Dann sah ich mir den Burschen genauer an. Hoffentlich würde Lady Lovejoy ihre Finger von ihm lassen, ich erkannte nur zu gut, er war genau
ihr
Geschmack. Aber was könnte ich dagegen tun, er war weder Model noch ist meine Tochter eine Assistentin. Sie hatte ihren eigenen Auftrag, wenn auch unter meiner Führung. Aber sie tut vor allem, was
sie
will. Ganz ihre Mutter.
Ich ging nun ebenfalls ins Bad. Ilse war bereits ausgezogen und wollte unter die Dusche, wusste aber nicht, wie die moderne Anlage zu betätigen ist. Ich wusste es, hatte so eine schon gehabt. Nun ja, es führte dazu, dass wir wieder einmal gemeinsam in der von Glas umgebenen, hellbraun gekachelten Dusche, nicht nur duschten, sondern auch ... Selbst Bademäntel gab es. Nun ja, für 500 € Zimmerpreis für die Suite, konnte man auch in Polen schon etwas verlangen.
Kurz vor acht klopfte es. Wir waren natürlich längst bereit, Ilse öffnete die Tür. Alle drei waren da, Pele mal wieder voll aufgebrezelt und Britta sah kaum besser aus. Selbst Ilse hatte sich für die Schwarze Rose einen Vorschuss geben lassen und ich hatte etwas dazugegeben. Persönlich schaltete ich auf stur und zog meine Jeans an. Dazu allerdings ein weißes Hemd und eine dunkelrote Abendjacke.
Gemeinsam wanderten wir das eine Stockwerk über eine prächtige Treppe hinunter. Da kam unser Treppenhaus ...
... in Stuttgart nicht mit. Unten wurden wir von vier Personen erwartet. Maria, Luise, Jacec und Bogdan. Er ist der Bruder von Luise erfuhren wir später. Wir wurden in ein urgemütliches Speisezimmer geführt. Zwei Tische waren zusammengestellt und gaben genug Platz für uns ab. Wir setzten uns.
„Was darf es zu trinken sein", wurde ich von hinten angesprochen. Also ich habe es schon wieder vergessen, welche Operette es ist, aber ein Satz in einer Arie hat volle Berechtigung:
... die schönste ist die Polin
. Unsere Bedienung war vom Aussehen her, ein ganz bezauberndes Wesen, wenn auch blond.
„Es gibt eine winterliche Suppe, danach Opolska rolada wołowa - Oppelner Rinderroulade, traditionell mit Klößen und modroj Kapusta, also gekochtem Rotkraut. Als Nachspeise gibt es Szpajza, eine Kirschgeleespeise schlesischer Art", unterbrach Maria. „Mir wurde gesagt, das Haus Oktober liebe besonders regionale Küche. Am besten dazu passt sicher ein Bier oder, wenn das mehr der Geschmack ist, ein halbtrockener Rotwein. Einen Württemberger hab ich leider nicht, aber einen guten Österreicher."
„Alleine für diese Auswahl könnte ich sie küssen", spielte ich wieder mal den großen Verführer. „Leider wird mir dann der Freund auf die Pelle rücken."
„Ich habe keinen Freund", kam es etwas traurig zurück. „Das Angebot nehme ich aber gerne an", klang es fast verschämt und -- sie hielt mir ihre vollen roten Lippen entgegen.
Ich ließ mich nicht zweimal bitten und alle am Tisch lächelten, ...