Die Kriese 01
Datum: 03.03.2019,
Kategorien:
Betagt,
Autor: bywriter66
Die Tür schlug ins Schloss.
„Die soll mir doch mal den Buckel runter rutschen!" fluchte der junge Mann vor sich hin, während er wütend die hölzerne, an allen Ecken und Enden knarzende, Haustreppe herunter rannte.
Dietmar Segel, der alte Hausmeister stand unten, gekleidet mit seinem alten, zerschlissenem, grauen Arbeitskittel, der gewaltig über seinen Bauch spannte und hörte die Schimpftirade des jungen Mannes, der mit seiner Freundin, für die alle Männer, die der Hausmeister kannte töten würden, in einer der Dachgeschosswohnungen wohnte.
Am unteren Treppenabsatz angekommen knallte Tobias fast in den alten Hausmeister hinein.
„Verdammte Scheiße." schrie Tobias.
„Nun mal langsam mit den jungen Pferden." konterte Dietmar Segel barsch und hielt den jungen Mann am Arm fest.
„Stopp!" brüllte Dietmar unnachgiebig um irgendwie die Aufmerksamkeit dieses Jungen zu erheischen.
„So gehst du mir nicht vor die Tür. Du rennst sonst noch vor das nächst beste Auto." sagte er etwas leiser, aber nicht weniger energisch. „Was ist denn überhaupt los?" Fragte er und schien damit den jungen Mann zu erreichen.
Seine Wut schien mit einem Mal von ihm abzufallen und wandelte sich in eine Art Resignation.
„Saskia!" sagte er und deutete mit seinem rechten Daumen nach oben.
„Habt ihr euch wieder gestritten?" hakte Dietmar nach.
„Gestritten?" bluffte Tobias spöttisch. „Wenn es nur das wäre! Nein, die blöde Kuh! Die ist völlig durchgeknallt oder so. Die klammert wie doof." ...
... Polterte er los. Dietmar hörte sich alles ruhig an.
Immer mehr wurde ihm klar, dass die kleine hübsche Saskia unter sehr starken Verlustängsten leiden musste. Tobias hatte sich scheinbar schon einmal von ihr getrennt, sich dann aber wieder breit schlagen lassen. Jetzt schien der Ofen aber vollkommen erloschen zu sein. Aber Tobias machte sich Sorgen, dass sie ihn wieder einmal nicht gehen lassen würde.
Seine Stimme erhob sich. Dietmar merkte das Tobias wieder wütend wurde.
„Wenn du sie ein für alle Male los werden willst, schenk sie mir doch."
Das hatte gesessen. Schlagartig herrschte Stille.
„Wie meinen sie das? Ich soll sie ihnen schenken?" Hakte er skeptisch, aber interessiert nach.
„Na, ja," begann Dietmar und erklärte dem jungen Mann seinen Plan.
Je mehr Tobias von der Idee des Hausmeisters verstand, desto begeisterte nahm er die Idee auf.
„Und sie meinen das klappt?" hakte er noch einmal nach.
„Wenn du sie richtig einschätzt schon. Ansonsten was hast du zu verlieren?" antwortete der alte Mann.
„Dann könnte ich ja wirklich nächste Woche, mit meinen Freunden nach Malle." erhellte sich Tobias Miene.
„Und ich passe auf die kleine Saskia auf damit sie nicht von fremden Männern, schräg von der Seite angemacht wird." Ein undurchdringliches Grinsen legte sich auf das etwas runzlige Gesicht, dass von dünnen, strähnigen und leicht angegrauten Haaren umspielt wurde.
Hausmeister Segel war bei Leibe kein Adonis, etwa 1,80 groß. Schätzungsweise 50 ...