1. Vereinte Gegensätze


    Datum: 16.03.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byDschonas

    ... verkrampfte sich im Griff des Fremden, wollte aufbegehren und ihn wegstoßen... aber irgendetwas hielt sie zurück. Nach einer Weile entspannte sie sich, ließ sich in seine Umarmung fallen, erwiderte gar den Kuss. Sie schlang ihre Unterarme um seinen Nacken. Ihr Herz hämmerte beinahe schmerzhaft in ihrer Brust. Die Aufregung und Unruhe fachten die Hitze in Finjas Gliedern immer weiter an.
    
    Er packte sie an der Hüfte und drehte sie mit dem Rücken zu sich, presste sich von hinten gegen sie. Sie konnte deutlich spüren, dass er sie begehrte. Sie tanzte weiter. Dann flackerte ihr Blick nach oben. Ihr Herz machte einen Satz und schien für einen Augenblick auszusetzen. In einiger Entfernung stand Adam, in jeder Hand einen Plastikbecher mit Bier. So wie er da stand schien es fast, als würde er sie bereits länger beobachten. Er wirkte erstaunlich ruhig, sein Blick aber war ernst.
    
    Sie spürte wie ihr Gesicht heiß wurde. Scham und schlechtes Gewissen sprudelten aus ihrem Unterbewusstsein an die Oberfläche und vermengten sich zu Verzweiflung. Sie wollte sich gerade aus der Umarmung des Fremden lösen -- da huschte ein Lächeln über Adams Gesicht. Flüchtig nur, unsicher, aber doch deutlich zu erkennen, gefolgt von einem kaum merklichen Nicken. Er zog sich zurück. Als wäre sie ein Reh, das er nicht verschrecken wollte.
    
    Finja blieb keine Zeit, ihrer Fassungslosigkeit Ausdruck zu verleihen, Adam war bereits zwischen die übrigen Besucher abgetaucht. Der Fremde hinter ihr schien nichts ...
    ... von alledem mitbekommen zu haben. Er stand immer noch dicht hinter ihr. Es war, als wäre ein Schalter in Finja umgelegt worden. Sie schluckte und drehte sich zu ihm um. Suchte seinen Blick. Seine warmen, dunklen Augen musterten sie und weiteten sich überrascht, als ihre Hand in seinen Schritt glitt. Was sie spürte gefiel ihr. Sie hatten immer noch kein Wort miteinander gesprochen, aber das war zu diesem Zeitpunkt wohl auch nicht mehr nötig. Er grinste erneut selbstbewusst und griff nach ihrer Hand.
    
    Zwischen den umstehenden Gruppen hindurch führte er sie geradewegs auf den Rand des Waldes zu, der die Grenze des Festivalgeländes auf einer Seite markierte. Einmal meinte Finja, Adams Gesicht zwischen den Umstehenden auszumachen, aber sie konnte sich auch getäuscht haben. Ihr Herz hüpfte immer noch unregelmäßig auf und ab -- was tat sie hier? War das wirklich sie? Ihr Unterleib kribbelte. Die Hitze sammelte sich in ihrem Unterbauch, zwischen ihren Beinen. Sie spürte, dass sie feucht wurde.
    
    Sie erreichten den hohen Drahtzaun, der den Bereich absperrte. Der Fremde blickte sich kurz um, dann hob er eines der Zaunelemente auf einer Seite aus dem Betonfuß und schob es gerade weit genug auf, als dass Finja hindurchschlüpfen konnte. Er folgte ihr und schloss die Lücke hinter ihnen wieder. Sie betraten das schattige Kühl des Waldes. Äste und trockenes Laub knackten und knisterten unter ihren Schritten. Nach ein paar Metern hielt er inne.
    
    Die Bäume um sie herum schluckten die ...
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